Hannover/Düsseldorf - Um den Zwängen und geänderten Rahmenbedingungen der Globalisierung Rechnung zu tragen, sind Unternehmen gezwungen, wettbewerbsorientiert und kostensparend zu agieren. Während man in politischen Debatten davor warnt, Unternehmensteile auszugliedern und Arbeitsplätze ins Au ...

26.10.2004

Platform Sharing und Onshore-Outsourcing


Hannover/Düsseldorf - Um den Zwängen und geänderten Rahmenbedingungen der Globalisierung Rechnung zu tragen, sind Unternehmen gezwungen, wettbewerbsorientiert und kostensparend zu agieren. Während man in politischen Debatten davor warnt, Unternehmensteile auszugliedern und Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern, haben sich viele Unternehmen der Telekommunikationsbranche längst der Realität gestellt. Outsourcing ist an der Tagesordnung, in den USA wie in Europa. In einem Artikel für die November-Ausgabe des Fachmagazins Teletalk http://www.teletalk.de beschäftigt sich Jürgen Stäudtner von acoreus http://www.acoreus.de mit der Thematik und zeigt die Entwicklungen und Vorteile von Outsourcing in der TK-Branche auf.

Stäudtner verweist in seinem Beitrag auf eine aktuelle Studie von Booz Allen Hamilton, nach der auch in Deutschland die Auslagerung von fast allen betrieblichen Themen zu erwarten sei. Im europäischen Ausland seien in der Vergangenheit in erster Linie Teile des IT-Betriebs oder administrative Abteilungen wie die Buchhaltung ausgelagert worden. "Die als Kernkompetenz der Telekommunikationsanbieter wahrgenommenen operativen Bereiche wie Netzwerk, Marketing und Vertrieb sowie Customer Care und Billing blieben aber meist fest in der Hand der Betreiber", so Stäudtner. Das gehöre aber der Vergangenheit an. So habe etwa E-Plus bereits 2002 die komplette Kundenbetreuung an SNT Deutschland abgegeben und lasse auch die Abrechnungen von externen Dienstleistern erledigen. Das sei besonders bemerkenswert, da so Dritte Zugriff auf vertrauliche Daten erhalten. "Und es geht sogar noch weiter: Inzwischen werden ganze Netzwerke verkauft. Integrierte Betreiber wie Telfort in den Niederlanden oder Redstone in England werden so zu Service Providern, ebenso Systemlieferanten wie Ericsson. Sie verkaufen die Systeme nicht, sondern übernehmen deren operative Betrieb," schreibt Stäudtner. Aus Sicht der Telekommunikationsunternehmen könnten die Netzwerke ohne Qualitätsverlust so kostengünstiger betrieben werden.



Die Outsourcing-Trends will der Autor allerdings nicht eins zu eins auf deutsche Verhältnisse übertragen sehen: So habe sich im deutschen TK-Markt das sogenannte Onshore Outsourcing durchgesetzt - eine Unternehmenseinheit werde verkauft, allerdings mit dem zuvor zuständigen Personal weiterhin betrieben. "Diese Lösung ist zum einen meist sozial am verträglichsten, zum anderen ist sie im Bezug auf die Kommunikation durchaus sinnvoll", weiss Stäudtner zu berichten, der bei acoreus den Bereich Business Development verantwortet.

Zudem gäbe es einen Trend, sich technische Plattformen zu teilen. Das so genannte Platform Sharing ermögliche es Lieferanten, Leistungen billiger anzubieten, weil sie gleiche oder ähnliche Dienste für verschiedene Kunden durchführen. "Man teilt sich die Investitionen mit Konkurrenten und erhält dafür bessere Dienste günstiger. So wie die Telekommunikationsunternehmen davon abrücken, bestimmte Tätigkeiten selbst durchführen zu wollen, so sind sie zunehmend bereit, nicht mehr als Kernkompetenz wahrgenommene Dienste mit anderen Firmen zu teilen", führt Stäudtner in der Zeitschrift TeleTalk aus. Auch für Customer Care und Billing Bereich würden diese Prinzipien zunehmend Anwendung finden. Unabhängige Abrechnungsdienstleister, die auf das Outsourcing komplexer Geschäftsprozesse spezialisiert seien, betreiben eine gemeinsame Plattform für alle ihre Kunden und stellen sicher, dass deren Daten geschützt sind.

"Als konsequente Fortführung des Outsourcings gilt der Lean Operator. Vereinfachte Prozesse mit etwa hundert standardisierten Produkten ermöglichen eine dramatische Verbesserung im Betrieb und helfen Verschwendung zu vermeiden. Denn alle Prozesse und Funktionen, die nicht zwingend benötigt werden, werden eliminiert oder nach aussen verlagert. Unter anderem bis zu 30 Prozent Kosteneinsparung sind durch diese Standardisierung des Angebots möglich", so die Erfahrung von Stäudtner.

Die Bereitschaft als Lieferant Verantwortung zu übernehmen, werde zunehmend zur Kernkompetenz. Es sei interessant zu beobachten, welche neuen Firmen in diese Verantwortung hineinwachsen und Ihren Kunden helfen, zum "Lean Operator" zu werden. British Telecom (BT) habe die Zeichen der Zeit erkannt und bewege sich von dem Geschäft mit Endkunden zunehmend auf Service Provider zu. BT biete mittlerweile ein ganzes Bündel von Diensten für andere Carrier an. Man folge dem Beispiel anderer Industrien, bei denen auch Teile der Wertschöpfungskette die gleichen Abläufe oder Produktbestandteile besitzen. "Denkt man die Entwicklungen im Telekommunikationsmarkt weiter, so ist ein mögliches Szenario, dass sich Telekommunikationsunternehmen rein auf Vertriebs- und Marketingeinheiten beschränken und andere Funktionen auslagern. Damit ist die Marke von zentraler Bedeutung", so die Prognose des acoreus-Managers.

Externe Dienstleister für Telekommunikation und Informationstechnik sind also im Trend. Zu dieser Schlussfolgerung kommen auch die vdi-nachrichten http://www.vdi-nachrichten.de in ihrer aktuellen Ausgabe. Denn die Implementierung komplexer Unternehmenssoftware oder Netzwerke verschlinge Kapital und qualifizierte Arbeitskraft. Beides stehe nicht immer in ausreichendem Masse zur Verfügung. ITK-Dienstleister springen in diese Bresche und bieten den entsprechenden Service.




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