Wladimir Putin hat sich verkalkuliert. Der 
sanfte Schein des Gnadenaktes für die Musikerinnen von Pussy Riot und
den Ex-Unternehmer Michail Chodorkowski sollte das Spektakel der 
Olympischen Spiele in Sotschi in einem noch glänzenderen Licht 
erscheinen lassen. Die beiden blutigen Anschläge in  ...

30.12.2013

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Anschläge/Wolgograd


Wladimir Putin hat sich verkalkuliert. Der
sanfte Schein des Gnadenaktes für die Musikerinnen von Pussy Riot und
den Ex-Unternehmer Michail Chodorkowski sollte das Spektakel der
Olympischen Spiele in Sotschi in einem noch glänzenderen Licht
erscheinen lassen. Die beiden blutigen Anschläge in Wolgograd
zerstören jetzt die schöne Fassade, sie zeigen ein anderes Russland,
ein Land mit vielen ungelösten Problemen.

Eines davon ist der schwelende Konflikt im Kaukasus. In
Tschetschenien und Dagestan gehören Terroranschläge zum leidvollen
Alltag. Dabei produziert die rücksichtslose Brutalität, mit der die
Sicherheitskräfte gegen die Rebellen vorgehen, in der Bevölkerung
immer neuen Hass. Verdächtige werden gefoltert, Familien werden in
Sippenhaft genommen, doch die Ursachen des Konfliktes werden nicht
beseitigt. Nach zwei verheerenden Kriegen herrschen im Kaukasus seit
Jahrzehnten bittere Armut, Korruption und Hoffnungslosigkeit. Dass
Moskau Milliardensummen in die Ausrichtung der Olympischen
Winterspiele pumpt, hat die Wut auf die "russischen Besatzer" noch
geschürt.

Putin wird nach den Attentaten in Wolgograd alles tun, damit das
Bild des heiteren Spektakels nicht noch weiter zerstört wird. Er wird
den sogenannten Antiterrorkampf verstärken und die
Sicherheitsmaßnahmen im ganzen Land ausweiten. Vielleicht wird es dem
Kremlherrscher gelingen, dadurch Anschläge in Sotschi zu verhindern.
Zur Lösung des Konfliktes im Kaukasus wird es jedoch nicht beitragen.
Ganz im Gegenteil, der Hass auf allen Seiten wird sich noch
verstärken.



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