(ots) - Thüringens Linke-Fraktionschef Bodo Ramelow hat
den Verzicht auf jegliche Strömungs- und Ost-West-Debatte bei der
Neubestimmung der nächsten Führungs-Architektur für die Linkspartei
gefordert. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung"
(Donnerstag-Ausgabe) sagte Ramelow: "Wir brauchen auf dem
Personalparteitag in Göttingen eine Bestätigung unserer
geschlechtsspezifischen Doppelspitze, aber ansonsten für die
Führungsarchitektur keine Strömungslogik oder Himmelsrichtungsdebatte
mehr." Nach dem Rückzug von Gesine Lötzsch von der Spitze werde sich
auch nicht die Frage stellen, ob Oskar Lafontaine und dessen
Lebenspartnerin Sahra Wagenknecht gemeinsam im Familienverband die
Linken-Führung übernehmen möchten, zeigte sich Ramelow überzeugt:
"Beide kennen ihre Stärken. Mir wäre eine Parteispitze
Bartsch/Wagenknecht sehr sympathisch und ein Kandidaten-Duo
Gysi/Lafontaine zur Bundestagswahl wäre der Idealfall." Ramelow
bestätigte, dass Oskar Lafontaine bei der zukünftigen
Führungsstruktur in jedem Fall die entscheidende Größe sei und freies
Zugriffsrecht habe. "Es geht um die Existenz als gesamtdeutsche
sozialistische moderne Partei, die links von der SPD ein Volumen von
zehn Prozent auch ausfüllen will." Er warte "mit Respekt" ab, wie
sich Lafontaine nach der NRW-Wahl entscheiden werde. "Unsere Partei
muss erst mal gemeinsam den Nachweis führen, dass wir in NRW die 5,01
Prozent schaffen und nicht Schuldige suchen." Vom Erfolg in NRW
hänge für die Linke "viel mehr ab als nur die Debatte, wer folgt auf
Gesine Lötzsch", sagte Ramelow.
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