(ots) - Ein Kommentar von Eva Quadbeck:
Wenn die Krankenkassen beim Versorgen ihrer Versicherten genauso
kreativ wären wie beim Abwimmeln unerwünschter Neukunden, gäbe es im
Gesundheitssystem sicherlich erheblich weniger Probleme. Die eine
Kasse will plötzlich keine über 80-Jährigen mehr aufnehmen, die
andere meldet Zweifel an, ob sie ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur
Versorgung der Menschen nachkommen kann. Das ist skandalös. Die
Kassen haben immer noch nicht verstanden, was Wettbewerb ist.
Wettbewerb besteht nicht darin, dass man gegen die Regeln des eigenen
Geschäftsmodells verstößt, welches auf Solidarität beruht. Die alten
und kranken Menschen stundenlang warten zu lassen, um ihnen dann zu
erklären, man werde sie nicht richtig versorgen können oder sie
hätten einen Fehler beim Ausfüllen des Aufnahme-Formulars begangen
und würden deshalb nicht genommen, entwürdigt die Menschen. In diesem
Fall ist der neue Gesundheitsminister als Feuerwehrmann gefragt.
Bislang hat sich leider niemand Gedanken gemacht, wie eine
Kassen-Insolvenz in der Praxis ablaufen soll. Das Gesetz muss
nachgebessert werden, sonst gibt es totales Chaos, falls mal eine
große Kasse pleitegehen sollte.
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