PresseKat - #uploading_holocaust: Digitales Erinnern wider das Vergessen (FOTO)

#uploading_holocaust: Digitales Erinnern wider das Vergessen (FOTO)

ID: 1548423

(ots) -
Am 9. November jährt sich die Reichspogromnacht zum 79. Mal. Wie
bleibt die Erinnerung an den Holocaust wach, wenn die Möglichkeiten
schwinden, mit Zeitzeugen ins Gespräch zu kommen? Eine Antwort
liefert #uploading_holocaust: Das interaktive Portal wurde von der
Initiative "Deutschland - Land der Ideen" und der Deutschen Bank als
"Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen" prämiert. Das webbasierte
Lerntool übersetzt Geschichte in die digitale Gegenwart - mit Fragen
und Videos, die die Jugendlichen von heute ansprechen und berühren.
Auch mehr als 70 Jahre nach dem Holocaust.

Wer sich mit dem Holocaust auseinandersetzt und diesen besser
versteht, tritt stärker dafür ein, dass sich so etwas nicht
wiederholt: Seit Jahrzehnten halten Gedenkstätten, Mahnmale,
Ausstellungen, Berichte von Zeitzeugen und Fachunterricht in den
Schulen die Erinnerung an den Holocaust in Deutschland lebendig. Doch
wie gedenken Jugendliche von heute, die einen Großteil ihrer Zeit im
Internet verbringen? "Nicht grundlegend anders als früher - aber
digitaler", sagt Georg Tschurtschenthaler, der bei der Gebrüder Beetz
Filmproduktion Berlin verantwortlich für #uploading_holocaust ist.
"Oft ist das, was Teenagern in der Schule vermittelt wird, sehr weit
entfernt von ihrer eigenen digitalen Lebenswelt. Wichtig ist, dass
wir sie ernst nehmen und ihnen auch in ihrem Umgang mit der digitalen
Welt die Chance geben, eine eigene Perspektive zu finden."

"71 Prozent haben wie du schon einmal ein ehemaliges
Konzentrationslager besucht." [1]

So wie auf #uploading_holocaust. Das digitale Lerntool für
Schulklassen ab Stufe sieben wurde in enger Zusammenarbeit mit
Jugendlichen und Experten entwickelt. Die Erfolgsformel des
kostenlosen Portals, das allen Interessierten offensteht: Die
Plattform stellt Fragen rund um den Holocaust und spricht die Sprache




ihrer Zielgruppe, ohne sich anzubiedern. "Warst du schon mal in einem
ehemaligen Konzentrationslager? Wie fandest du es? Welches Gefühl
löst das Wort Holocaust bei dir aus?" - wer sich durchklickt,
erfährt, was andere denken und hinterfragt die eigene Meinung.
Tschurtschenthaler: "Wir wissen aus Projekten, dass es sehr
motiviert, sich mithilfe einer Umfrage selbst einzuschätzen und mit
anderen zu vergleichen. Diese Art von Wissensvermittlung im Netz
birgt viel Potenzial."

"61 Prozent finden: Der Besuch im ehemaligen Konzentrationslager
hat mich bewegt."[2]

Geschichte für Jugendliche verständlich und zeitgemäß vermitteln
und dabei trotzdem pädagogisch korrekt bleiben: #uploading_holocaust
zeigt einen Weg, wie Erinnern künftig funktionieren könnte - und
nutzt dabei die Instrumente der Generation Z. Durch die Umfrage führt
der 19-jährige Jakob, einer der wenigen deutschen YouTuber, die
selbst Videos in Gedenkstätten gedreht und hochgeladen haben und
glaubwürdig Haltung zeigen. YouTube-Videos israelischer Jugendlicher,
die sich auf ihrer Klassenfahrt nach Polen gefilmt haben, begleiten
die Reise in die Vergangenheit: Im ehemaligen Konzentrationslager
suchen sie nach ihrer eigenen Familiengeschichte. Für deutsche
Jugendliche sind das oft beklemmende Videos. "Viele haben sich
gewundert, wie unbefangen die israelischen Schüler mit dem Thema
umgehen. Bei uns wäre es ein Tabu, in einer Gedenkstätte laut zu
lachen, zu tanzen oder zu filmen", sagt Georg Tschurtschenthaler.

"Zwei Prozent aller Nutzer interessieren sich gar nicht für das
Thema Holocaust."[3]

Berührungsängste zwischen den Jugendlichen aus Deutschland und
Israel gäbe es keine, so Tschurtschenthaler. "Als erste Generation
haben sie die Chance, sich relativ normal zu begegnen - zum Beispiel
über unsere Plattform, die auch den Dialog ermöglicht." Und welche
Rolle spielt die Schuldfrage heute? "Unsere Umfrage zeigt, dass sich
Schülerinnen und Schüler in Deutschland für den Holocaust
interessieren und große Empathie für das Thema aufbringen", so
Tschurtschenthaler. "Sie spüren die Verantwortung, weil es hier in
Deutschland passiert ist. Aber die Schuldfrage ist nicht mehr so
relevant." Außerdem zeigt #uploading_holocaust: Jugendliche wünschen
sich einen Geschichtsunterricht jenseits der Frontalvermittlung. Und
fast alle finden Besuche von Gedenkstätten sehr hilfreich, um das
Vergangene besser nachvollziehen und verstehen zu können.

Die konkrete Erfahrung vor Ort könne digitales Erinnern nicht
ersetzen, ist Tschurtschenthaler überzeugt. "Aber genauso brauchen
wir einen Raum im Netz, um zu verstehen, welche Prozesse zum
Holocaust geführt haben. Dass ähnliche Entwicklungen jederzeit wieder
möglich und Radikalisierungen gefährlich sind." Bei vielen Usern sei
sofort der Bezug zur Gegenwart da gewesen: "Die Jugendlichen
engagieren sich für Flüchtlinge, die in ihrer Klasse sind, und
merken: Das ist jetzt wieder ein wichtiger Moment. Es passieren
beunruhigende Dinge, die Fremdenfeindlichkeit nimmt zu. Was bedeutet
das? Deshalb ist es unerlässlich, dass man die Vergangenheit wachhält
und aus ihr für die Gegenwart und Zukunft lernt. "

[1 - 3]:Ergebnisse der Online-Umfrage auf uploading-holocaust.com,
Stand: 11.10.2017

Deutschlands Innovationswettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land
der Ideen" "

Offen denken. Damit sich Neues entfalten kann": Die Initiative
"Deutschland - Land der Ideen" und die Deutsche Bank prämieren 2017
bundesweit die 100 besten Projekte, die zeigen, wie Offenheit für
Neues unsere Gesellschaft voranbringen kann.

Weitere Infos zum Wettbewerb und zum Projekt #uploading_holocaust:
www.ausgezeichnete-orte.de sowie http://uploading-holocaust.com.



Pressekontakt:
Magdalena Matthies
Tel.: +49/030 7261 46 -765
Mail: presse-LdI(at)fischerappelt.de
www.ausgezeichnete-orte.de
www.deutsche-bank.de/ideen

Original-Content von: Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen", übermittelt durch news aktuell


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Datum: 07.11.2017 - 11:10 Uhr
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