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AIDS-Stiftung: Erstmalsüber 50 Prozent der Hilfesuchenden nicht in Deutschland geboren / Jahresbericht 2016 veröffentlicht

ID: 1543053

(ots) - Im 30. Jahr ihrer Gründung ist mehr als jede(r)
zweite Antragstellende(r) bei der Deutschen AIDS-Stiftung nicht in
Deutschland geboren. Dies geht aus dem heute veröffentlichten
Geschäftsbericht der Deutschen AIDS-Stiftung für das Jahr 2016
hervor.

Yvette U.* ist eine der HIV-positiven Frauen, die in Afrika zur
Welt kamen, aber heute in Deutschland leben. Die 27-Jährige kam als
Au-pair nach Deutschland. Vor zwei Jahren wurde sie völlig entkräftet
in die Düsseldorfer Uniklinik mit der Diagnose AIDS eingeliefert.
Nachdem klar war, woran Yvette erkrankt war, konnte sie schnell mit
einer antiretroviralen Therapie beginnen. Heute geht es ihr besser,
sie studiert und hat einen Job als Studentische Hilfskraft. Die
Stiftung half ihr im vergangenen Jahr mit 350 EUR für den
Semesterbeitrag bei der Fortsetzung ihres Studiums.

Menschen mit Migrationshintergrund unterstützen

Seit einigen Jahren steigt die Zahl der HIV-positiven Menschen mit
Migrationshintergrund, die sich hilfesuchend an die Deutsche
AIDS-Stiftung wenden. Daher hat die Stiftung einen Schwerpunkt auf
die Förderung von Projekten sowie Einzelhilfen für diese Zielgruppe
gelegt. Da Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund häufig
aufgrund sprachlicher und kultureller Barrieren nur schwer Zugang zu
den Angeboten des deutschen Gesundheitssystems finden, bezuschusst
die Deutsche AIDS-Stiftung aus einer zweckgebundenen Spende des
Verbands der Privaten Krankenversicherung Projekte lokaler
AIDS-Beratungsstellen, die speziell infizierten Geflüchteten und
MigrantInnen helfen.

"Es ist unsere Verantwortung, HIV-positiven Menschen zu helfen,
die in ihrer Not nach Deutschland gekommen sind. Wir müssen sie dabei
unterstützen, Test, Beratung und Behandlungsmöglichkeiten zu finden.
Daher erhalten Geflüchtete sowie Menschen mit Migrationshintergrund




in den durch die Deutsche AIDS-Stiftung geförderten Projekten
Informationen zu HIV und AIDS. Menschen, die bereits HIV-positiv
sind, wird die sachgerechte Nutzung des Gesundheitssystems
ermöglicht", sagt Elisabeth Pott, Vorstandsvorsitzende der Deutschen
AIDS-Stiftung. In den letzten Jahren war die Betreuung HIV-positiver
Geflüchteter auch für die im Bereich HIV und AIDS Tätigen eine große
Herausforderung. Mit der Fachtagung "Flüchtlinge, Migrant*innen und
HIV/AIDS" förderte die Stiftung 2016 deshalb den
Informationsaustausch zwischen Beratungsstellen, die bereits
Hilfsprojekte für Geflüchtete durchführten und denen, die solche
Projekte noch planten.

Hilfen der Deutschen AIDS-Stiftung in Deutschland

Die Ausgaben der Stiftung für individuelle Hilfen an Geflüchtete
stieg stark an. 2016 bewilligte die Stiftung mit 17.528 EUR mehr als
zweieinhalb Mal so viel wie im Vorjahr. Die Projektförderung für
Menschen mit Migrationshintergrund blieb im Vergleich zu 2015 stabil:
Mit 99.894 EUR unterstützte die Stiftung im Jahr 2016 Projekte, die
sich an MigrantInnen richteten.

Die Hilfen der Deutschen AIDS-Stiftung werden in Deutschland
überproportional von Frauen in Anspruch genommen. Während der Anteil
HIV-positiver Antragstellender weiblichen Geschlechts bei der
Stiftung bei 50 Prozent liegt, beläuft sich ihr Anteil an allen
HIV-positiven Menschen in Deutschland nur auf 18 Prozent.

Globaler Kampf gegen HIV/AIDS

HIV und AIDS sind weiterhin nicht heilbar und machen vor Grenzen
nicht Halt. Daher hat die Deutsche AIDS-Stiftung bereits zu Anfang
der 2000er Jahre begonnen, auch im internationalen Bereich zu helfen.
Weltweit sind HIV und AIDS nur zu besiegen, wenn jede und jeder über
HIV/AIDS aufgeklärt wird, damit er sich vor Ansteckung schützen kann.
Jeder HIV-positive Mensch muss Zugang zur Therapie erhalten. Die
Impfstoffforschung muss weiter gestärkt werden, damit sobald wie
möglich wirksame Impfstoffe gegen HIV bereitstehen. Daher fördert die
Deutsche AIDS-Stiftung in Mosambik und Südafrika Projekte, die den
Zugang zu Versorgung und Medikamenten für die Menschen vor Ort
sicherstellen. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung die
HIV-Impfstoffforschung, indem sie die Schaffung einer
Koordinierungsplattform deutscher HIV-Impfstoffforscher über das
Universitätsklinikum Essen fördert.

Das Bewusstsein für HIV und AIDS wachhalten

Neben der Hilfe für bereits mit HIV infizierte Menschen setzt sich
die Deutsche AIDS-Stiftung auch im Bereich der Aufklärung über
HIV/AIDS ein. Sie fördert Projekte zur HIV-Prävention. Außerdem ist
es Teil der veranstaltungsbezogenen und allgemeinen
Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung, das Bewusstsein für HIV und AIDS
wachzuhalten. Zusammen mit dem Bundesgesundheitsministerium, der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der
Deutschen AIDS-Hilfe trägt sie die Kampagne zum Welt-AIDS-Tag, die
über HIV/AIDS informiert und zur Solidarität mit HIV-Positiven
aufruft.

Hilfsleistungen 2016 in Zahlen

Im Jahr 2016 wandte die Deutsche AIDS-Stiftung insgesamt 1.549.966
EUR für direkte Hilfsleistungen in Form von Einzel-, Gruppen- und
Projekthilfen auf. Davon flossen 714.660 EUR in die internationale
Projektförderung von DREAM in Mosambik und HOPE Cape Town in
Südafrika. Hinzu kamen außerdem 35.134 EUR an Investitionskosten für
ein Wohnprojekt in Hannover. Im Vergleich zum Vorjahr sind die
Hilfsleistungen stabil geblieben: 2015 betrugen die direkten
Hilfsleistungen 1.512.220 EUR. Abschließend bearbeitet wurden 2.027
Hilfsanträge, die von insgesamt 2.246 HIV-positiven Menschen gestellt
wurden. Unter diesen waren 104 Kinder bzw. Jugendliche bis 19 Jahren,
die selbst HIV infiziert oder bereits an AIDS erkrankt sind.
Insgesamt hatten aber 1.517 Kinder und Jugendliche als Mitglieder
betroffener Familien Anteil an den Stiftungshilfen. Auch diese Zahlen
sind im Vergleich zu 2015 stabil geblieben.

Der Jahresbericht 2016 kann heruntergeladen werden unter:
http://aids.st/jb.

*Name zum Schutz der Person geändert.

Spendenkonto der Deutschen AIDS-Stiftung: IBAN: DE85 3705 0198
0008 0040 04

Die Deutsche AIDS-Stiftung ist die größte AIDS-Hilfsorganisation
in Deutschland, die betroffenen Menschen materielle Unterstützung
bietet. Sie hilft seit 30 Jahren bedürftigen Menschen mit HIV und
AIDS in Deutschland durch Einzelhilfen und durch die Unterstützung
von Projekten wie beispielsweise Betreutes Wohnen. Darüber hinaus
fördert die Stiftung seit dem Jahr 2000 ausgewählte Hilfsprojekte,
etwa für Aidswaisen, Jugendliche, Mütter und ihre Kinder, vor allem
im südlichen Afrika. Die Urstifter 1987 waren Rainer Ehlers, der
Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) und das Deutsche
Rote Kreuz.



Pressekontakt:
Pressestelle der Deutschen AIDS-Stiftung
Dr. Volker Mertens (Pressesprecher)
Sebastian Zimer (Pressereferent)

Telefon: 0228 60469-31 und -33
Fax: 0228 60469-99
E-Mail: presse(at)aids-stiftung.de

Münsterstraße 18
53111 Bonn
www.aids-stiftung.de

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Datum: 20.10.2017 - 14:15 Uhr
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