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»Mehr Engagement gegen ausbeuterische Kinderarbeit« / Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung unterstützt Forderungen von terre des hommes

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(ots) - Mit großer Sorge verfolgt das Kinderhilfswerk
terre des hommes aktuelle Meldungen über die Ausbeutung syrischer
Flüchtlingskinder in türkischen Textilfabriken. terre des hommes hat
im Juni dieses Jahres im Kinderarbeitsbericht 2016 unter dem Titel
»Weil wir überleben wollen - Kinderarbeit unter den Flüchtlingen des
Syrienkonfliktes« das Anwachsen von Kinderarbeit unter minderjährigen
Flüchtlingen als Folge des Syrienkrieges in der Region Nahost sowie
entlang der sogenannten Balkanroute dokumentiert. »Unsere Recherchen
in Jordanien, Libanon, Irak und der Türkei haben ergeben, dass über
die Hälfte der befragten Kinder mindestens sieben Stunden täglich
arbeiten mussten. Ein Drittel der Kinder arbeitete an sieben Tagen in
der Woche; die Jüngsten waren zwischen fünf und sechs Jahre alt. Zwar
sind die Flüchtlingszahlen auf der sogenannten Balkanroute in den
vergangenen Wochen zurückgegangen. Das Problem der ausbeuterischen
Kinderarbeit besteht aber weiterhin«, sagte Jörg Angerstein,
Vorstandssprecher von terre des hommes. Vor diesem Hintergrund
erneuert terre des hommes den Appell an die internationale
Gemeinschaft und die Mitgliedsländer der Europäischen Union, sich für
das Wohl dieser Kinder einzusetzen und ein Vorsorge- und
Kontrollsystem zu etablieren, das Kinder wirksam vor Ausbeutung
schützt.

Der terre des hommes-Bericht belegt, dass seit 2014 auch immer
mehr syrische Flüchtlingskinder in ihrer Heimat sowie in den
syrischen Nachbarstaaten arbeiten, um das eigene Ãœberleben sowie das
ihrer Familien zu sichern. Oftmals seien gefährliche und
ausbeuterische Arbeitsformen darunter. Kinder werden zum Beispiel auf
Baumwoll- und Orangenplantagen, aber auch als Bettler auf den Straßen
oder Kämpfer in bewaffneten Gruppen ausgebeutet. Mangelnde
Finanzhilfen der Staatengemeinschaft, aufgebrauchte Reserven der




Familien, die prekäre Gesundheitslage, der Verlust von
Familienangehörigen und fehlende legale Arbeitsmöglichkeiten für
erwachsene Flüchtlinge sind die Hauptgründe für diese Entwicklung.

Auch in Deutschland gibt es erste Hinweise auf die Ausbeutung
syrischer Mädchen und Jungen. Es sind Einzelfälle bekannt, in denen
Flüchtlingskinder im Drogenhandel oder in der Prostitution gelandet
sind, um mit dem Geld ihre Familien zu unterstützen.

»Wir fordern umfassende Schutzmaßnahmen für alle
Flüchtlingskinder, um Gewalt und Ausbeutung zu verhindern. Weiterhin
sollten die Kinder an der Erarbeitung und Umsetzung dieser Maßnahmen
beteiligt werden. Traumatisierte Flüchtlingskinder brauchen unbedingt
psychotherapeutische Hilfen«, so Jörg Angerstein.

Um diesen Forderungen politischen Nachdruck zu verleihen,
veranstaltete terre des hommes vergangene Woche ein Parlamentarisches
Frühstück mit Bundestagsabgeordneten in Berlin. Dort erklärte die
Schirmherrin des Parlamentarischen Frühstücks, Frau Dr. Bärbel
Kofler, Bundestagsabgeordnete und Beauftragte der Bundesregierung für
Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, es dürfe nicht zugelassen
werden, dass Kinder auf der Flucht zur Kinderarbeit gezwungen werden.
Der Schutz von Kindern müsse auch auf der Flucht gewährleistet
werden, wie es allen Kindern nach der UN-Kinderrechtskonvention
zusteht.



Pressekontakt:
Für Rückfragen und Interviewwünsche: Antje Ruhmann,
Kinderrechtsexpertin, Tel.: 05 41 / 71 01-161,
E-Mail: a.ruhmann(at)tdh.de

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Datum: 26.10.2016 - 10:14 Uhr
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