"Aus Drei mach Eins"
(PresseBox) - Aktuelle Entwicklungen in der deutschen Bürolandschaft: Einer der größten Bereiche in der Dualen Ausbildung mit aktuell mehr als 90 000 eingetragenen Ausbildungsverhältnissen wurde grundlegend reformiert und an moderne Anforderungen in den Betrieben angepasst. Ab dem 1. August 2014 vereint der neue Kaufmann für Büromanagement die bisherigen Büroberufe.
Die Zeiten, als die Sekretärin noch stenografierte und Briefe schrieb, sind längst vorbei. Inzwischen diktiert der Chef nicht mehr, sondern schreibt seine Texte selbst. Die bürowirtschaftlichen Abläufe haben sich entsprechend erheblich verändert. Sie sind wesentlich anspruchsvoller und komplexer geworden. Als die letzte Verordnung Ende der 80er Jahre entwickelt wurde, hatte der Einzug der Computer in die Büros gerade begonnen. Heute sind Mitarbeiter im Büro viel stärker in die Auftragsgewinnung, Leistungserbringung und Kundenbindung eingebunden. Sie arbeiten eigenverantwortlicher und selbstständiger. Hierdurch haben sich auch die Anforderungen an den Nachwuchs deutlich erhöht.
Neuer Beruf
Nach mehrjähriger intensiver Neuordnungsarbeit ist es den Verantwortlichen gelungen, einen neuen modernen und flexiblen Querschnittsberuf zu entwickeln, der den aktuellen Anforderungen in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen und Unternehmensgrößen gerecht wird. Durch die Konzentration auf ein gemeinsames Berufsbild erhält der Bürosektor einen für diesen Bereich speziell zugeschnittenen Beruf, der mit der Berufsbezeichnung "Kaufmann/-frau für Büromanagement" auch einen attraktiven Namen erhalten hat.
Die bisherigen Ausbildungsberufe Bürokaufmann, Kaufmann für Bürokommunikation und Fachangestellter für Bürokommunikation im öffentlichen Dienst (öD) werden zu Beginn des Ausbildungsjahres 2014 durch den neuen Kaufmann für Büromanagement ersetzt. Die entsprechenden Ausbildungsgrundlagen wurden inzwischen fertiggestellt, so dass vor Beginn der Einstellungsaktivitäten für 2014 die neuen Ausbildungsinhalte bereits frühzeitig bekannt sind.
Modernisierte Ausbildung und Prüfung
Das neue Berufsbild wird neben einer breit angelegten Vermittlung von berufsrelevanten Kernqualifikationen, die in den Büro- und Geschäftsprozessen erfolgt, auch zusätzlich verschiedene Wahlqualifikationen erhalten. Hierdurch ist eine vertiefende und handlungsorientierte Ausbildung in den Bereichen möglich. So werden sowohl die Stärken des Auszubildenden als auch der entsprechende Fachkräftebedarf in den Betrieben berücksichtigt.
Die in den Büroberufen bisher übliche Zwischenprüfung wird durch eine gestreckte Abschlussprüfung ersetzt, wodurch die Ausbildungsleistung in der ersten Hälfte der Ausbildung durch das Prüfungsergebnis zukünftig eine Berücksichtigung in der Endnote erfährt.
Gesicherte Zukunft
Somit steht für den Bürosektor zukünftig ein moderner und leistungsfähiger Beruf zur Verfügung, der durch seine Attraktivität durchaus auch eine Alternative zum Studienwunsch vieler Schulabgänger sein kann und dadurch einen entscheidenden Beitrag zur Fachkräftesicherung und zum Start in eine berufliche Karriere leistet.
Die Veröffentlichung der entsprechenden Ausbildungsverordnung soll im August 2013 erfolgen, erste Ausbildungsverhältnisse können ab dem 1. August 2014 unter dem neuen Namen abgeschlossen und bei der IHK eingetragen werden.