(PresseBox) - Der Deutsche Journalisten-Verband stellt konkrete Erwartungen an den künftigen Intendanten der Deutschen Welle. Dieser sollte das journalistische Profil des Senders sichern und sich für eine aufgabengerechte Finanzausstattung des deutschen Auslandssenders einsetzen. Dazu gehört aus Sicht des DJV die Ausrichtung auf regionale Zielgruppen rund um den Globus. Dies erfordere entsprechend dem gesetzlichen Auftrag ein klares Bekenntnis zur Medien- und Sprachenvielfalt der DW inklusive eigenständiger TV-, Audio- und Online-Inhalte. "Der künftige Intendant muss - unabhängig von seiner politischen Ausrichtung - in der Lage sein, die langjährige strukturelle Unterfinanzierung des Senders zu beenden, die zusehends die Arbeit der Redaktionen belastet", forderte DJVBundesvorsitzender Michael Konken. Idealerweise verfüge der neue Intendant über medienpolitische Erfahrung und sei international gut vernetzt.
Von der künftigen Unternehmensführung erwartet der DJV den Erhalt der Arbeitsplätze freier und fest angestellter Mitarbeiter sowie den Verzicht auf weitere Rationalisierungsmaßnahmen. Konken: "Ein Verbleib der Deutschen Welle im öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem der Bundesrepublik Deutschland ist zudem unerlässlich."
Die Amtszeit von DW-Intendant Erik Bettermann läuft im September 2013 aus. Im Frühjahr wird sein Nachfolger durch den DW-Rundfunkrat gewählt. Es sei bedauerlich, dass eine öffentliche Ausschreibung des Postens mit festen Qualifikationskriterien bisher nicht stattgefunden habe.