PresseKat - Prinzip Postbank macht Schule

Prinzip Postbank macht Schule

ID: 731780

Banken planen Auslagerung ihrer Haftungsrisiken an freie Berater

(firmenpresse) - Kiel, September 2012. Vielen Sparer klagen ĂŒber hohe Verluste, nachdem sie ihr Geld der „Postbank“ anvertrauten. Dass die zustĂ€ndigen Berater dabei meist freie Berater und nicht Angestellte der Postbank beziehungsweise Postbank Finanzberatung, einer Tochter der Postbank, waren, ist den Betroffenen bei Abschluss ihrer Anlage nicht bewusst gewesen. Helge Petersen, Fachanwalt- fĂŒr Bank- und Kapitalmarktrecht aus Kiel vertritt rund 400 Mandanten, die zwischen 2006 und 2011 von der Postbank Finanzberatung „von guten zu schlechten Anlagen beraten wurden“. Viele davon erlitten einen Totalverlust: „Teilweise wurde das Geld sogar von anderen Banken, etwa von SparbĂŒchern bei Sparkassen, geholt, die bekannten blauen PostbanksparbĂŒcher aufgelöst und komplett in die neuen Anlagen verschoben, auf die jetzt kein Zugriff mehr besteht. Die Laufzeiten liegen im Durchschnitt bei 20 Jahren oder auch deutlich darĂŒber, da es sich um Gesellschaftsanteile, verpackt als sichere Anlagen, handelt“, so Petersen. „Anleger erkennen den Schaden nicht, da nur Spezialisten wissen, wo sie die echten Kurse nachsehen können. Diese liegen fast immer bei 5 bis 15 Prozent. Der Anleger merkt es zu spĂ€t und dann könnte der Anspruch schon verjĂ€hrt sein. Er muss also handeln, sonst ist das Geld verloren.“
Bislang weist die Postbank HaftungsansprĂŒche zum Teil zurĂŒck und verweist auf die freien Berater. Den Kunden war jedoch meist gar nicht bewusst, dass die Berater nicht festangestellt bei der Postbank tĂ€tig sind und wurden darĂŒber auch nicht aufgeklĂ€rt. „Deshalb mache ich mir große Sorgen um die aktuellen PlĂ€ne der Hypovereinsbank, ganze Filialen an Franchise-Nehmer nach dem McDonalds-Prinzip abzugeben“, Ă€ußert sich Petersen. „Auch dann kommen die Kunden in eine nur dem Aussehen nach offizielle Hypovereinsbank-Filiale.“ Wird jedoch die freie TĂ€tigkeit nicht klar kommuniziert, muss nach Ansicht von Petersen die Bank haften.
Die Falschberatung bestand bei der Postbank darin, dass die Anleger nicht ĂŒber die Risiken der Anlagen aufgeklĂ€rt worden sind. HĂ€tten die Postbank-Kunden gewusst, dass Geld in Gesellschaften verschoben wird, die auf unabsehbare Dauer gefĂŒhrt werden und bei denen sie nur das Haftkapital stellen, hĂ€tten sie diese Entscheidung wahrscheinlich nicht getroffen. „Sie verkaufen ihr abbezahltes Haus, lösen ihr Sparbuch auf und investieren das Kapital in eine Anlage mit langer Laufzeit und möglichem Totalverlust, ohne Sicherheiten und keiner direkten Zugriffsmöglichkeit. So lĂ€sst sich das Prinzip erklĂ€ren und es leuchtet ein, dass dies kein gutes GeschĂ€ft ist“, erlĂ€utert Petersen das Prinzip. Hinzu kommen noch bis zu 18 Prozent Provision und die ĂŒblichen 5 Prozent Agio – die Anleger zahlen also hĂ€ufig die gesamten weichen Kosten, wie etwa fĂŒr Vertrieb und Marketing, fĂŒr das Projekt. „Die Anleger verstehen nicht, dass sie im Grunde an dem eigentlichen Objekt nicht beteiligt beziehungsweise abgesichert sind.“




Ähnlich wie die Postbank oder eventuell zukĂŒnftig die Hypovereinsbank, praktizierte dieses Vorgehen jahrelang erfolgreich der AWD und gewann viele Klagen damit. Die Kick-Back-Entscheidung des BGH (AZ III ZR 196/09) zum AWD bestĂ€tigt den Banken ihr Tun: Demnach mĂŒssen freie Berater ihre Provisionen nicht offenlegen, es sei denn diese liegen ĂŒber 18 Prozent. „Entscheidend ist, dass die freien Berater ihre freie TĂ€tigkeit offenlegen und sich nicht hinter der Design-Fassade eines Bankkonzerns verstecken“, sagt Petersen.
Neue Prozesstaktik
Es wird systematisch gemĂ€ĂŸ der Rechtsprechung eine Konstruktion gegen den Bankkunden gebaut. Anleger mit SchadensersatzansprĂŒchen gehen dann leer aus. „Wir arbeiten bei den durch uns eingereichten Klagen die Prozesstechnik neu auf, sodass die „Postbank“ vor Gericht wenig Chancen hat“, so Petersen. „Es geht darum, vom BeratungsgesprĂ€ch abzukommen und klar nachzuweisen, dass anlagenschĂ€digende Produkte extra produziert werden, um sie dann ĂŒber freie Mitarbeiter in den Markt zu drĂŒcken“, so Petersen. Wurde ein Produkt angepriesen, welches den Anleger finanziell deutlich schlechter stellt oder von der Konzeption her nicht funktionieren kann, liegen die Chancen weiterhin sehr gut fĂŒr die geschĂ€digten Mandanten. Die hohen erfolgreich durchgesetzten Schadensersatzsummen geben ihm Recht. Deswegen bestehen fĂŒr seine Mandanten aktuell direkte Verhandlungen mit dem Vorstand. Die ausgelagerten Gesellschaften wie etwa die Postbank Finanzberatungs AG sind auch nicht an einen Ombudsmann angebunden. „Wenn die Bank ehrlich berĂ€t, gibt es fĂŒr sie ĂŒberhaupt keinen Grund, so eine „Enthaftungskonstruktion“ aufzubauen“, sagt Petersen. „Meine These vom modernen System der Banken, die Risiken und Verluste auslagern sowie schlechte Anlageprodukte mit hohen Provisionen an die eigenen Kunden vertreiben, sehe ich hier leider erneut bestĂ€tigt. Wir setzen weiter alles daran, den verprellten Anlegern zu ihrem Recht zu verhelfen. Wie bei den erfolgreichen Commerzbank PMIA-FĂ€llen heißt es weiter, KĂ€mpfen lohnt sich.“
www.kanzlei-helge-petersen.de

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Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Die Fachanwaltskanzlei Helge Petersen & Collegen, Kiel wurde 2007 gegrĂŒndet und ist seit Beginn auf FĂ€lle im Bank- und Kapitalmarktrecht- spezialisiert. Der Fachanwalt Helge Petersen verfĂŒgt ĂŒber umfangreiche Erfahrungen auf diesem Gebiet, auch durch frĂŒhere TĂ€tigkeiten als Finanzberater in einer Bank, durch seine TĂ€tigkeit im Fondmanagement in FFM sowie als Anwalt und vertretener Leiter des Bereiches Banken und Versicherungen der Verbraucherzentrale in Schleswig-Holstein. Zurzeit kĂŒmmern sich fĂŒnf AnwĂ€lte und sechs qualifizierte Fachangestellte um die Belange der Mandanten. Bereits in der ersten Bankhaftungswelle (Lehman Brothers) verhalf die Kanzlei zahlreichen geschĂ€digten Anlegern zu RĂŒckzahlungen ihrer verloren geglaubten Gelder. Die Kanzlei gibt vor Auslösung von Kosten immer eine realistische EinschĂ€tzung ĂŒber die Erfolgsaussichten und hĂ€lt deswegen bei ĂŒbernommenen Mandaten eine sehr hohe Erfolgsquote. Ein Schwerpunkt von Helge Petersen liegt in der Vertretung von Commerzbank- und Postbankkunden. Im Blog www.anlage-weg.de stellt die Kanzlei regelmĂ€ĂŸig neue FĂ€lle und Erfolge vor.



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Datum: 28.09.2012 - 12:40 Uhr
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