Mindestlohn im Gastgewerbe ist noetiger denn je
(pressrelations) - Zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der SPD-Bundestagsfraktion zu den Arbeits- und Ausbildungsbedingungen im Hotel- und Gaststaettengewerbe (Bundestags-Drucksache 17/9320) erklaert die stellvertretende tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Gabriele Hiller-Ohm:
Die Antwort der Bundesregierung zeigt: Der Tourismusboom in Deutschland geht an den Beschaeftigten im Gastgewerbe vorbei.
Immer mehr Menschen sind arm trotz Arbeit. Jeder Zweite im Gastgewerbe haelt sich mit einem Minijob oder kurzfristiger Saisonarbeit ueber Wasser. Ueber 150.000 Beschaeftigte sind zusaetzlich auf Arbeitslosengeld II angewiesen, um ihre Existenz zu sichern - mehr als jeder Dritte von ihnen sogar trotz sozialversicherungspflichtiger Arbeit.
Die Lohntuete von Vollzeitbeschaeftigten in Hotels und Gaststaetten ist im Durchschnitt mit 1.425 Euro nur halb voll - im Vergleich zu 2.700 Euro in allen Branchen. Die untersten Tarifloehne im Gastgewerbe liegen knapp ueber sechs Euro. Davon kann man trotz Vollzeitarbeit nicht leben. Hinzu kommt: Mehr als die Haelfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist sogar in Betrieben ohne Tarifbindung beschaeftigt. Das Tor fuer Dumpingloehne steht weit offen. Kein Wunder, dass der Nachwuchs ausbleibt.
Die Bundesregierung sieht tatenlos zu. Dabei ist ein gesetzlicher Mindestlohn, wie ihn die SPD-Fraktion fordert, noetiger denn je, damit Menschen von ihrer Arbeit leben koennen und Lohndumping auf dem Ruecken der Beschaeftigten verhindert wird. Der Placebo-Mindestlohn von Arbeitsministerin von der Leyen wuerde das Einfallstor fuer Niedrigloehne sogar noch weiter aufstossen. Das beweist: Schwarz-Gelb sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in unserem Land egal.
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