Krisengipfel zu Gigalinern wird zur Beerdigungsfeier
(pressrelations) -
Zum Lang-LKW-Krisengipfel im Verkehrsministerium erklaert der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Florian Pronold:
Mit einem regen Interesse der Logistikbranche hatte der Bundesverkehrsminister gerechnet, als er zu Jahresbeginn den Feldversuch Lang-LKW per Ausnahmeverordnung vorbei an Bundestag und Bundesrat gestattete. Nicht einmal die Haelfte der Bundeslaender beteiligt sich daran. Statt der erwarteten 400 Gigaliner auf bundesdeutschen Autobahnen, fahren jetzt gerade einmal elf. Da ist der Katzenjammer gross. Heute hat das Bundesverkehrsministerium Wirtschafts- und Logistikverbaende zu einem Krisengipfel eingeladen, was dort schoenfaerberisch "Erfahrungsaustausch" genannt wird.
Schon den mit viel Tamtam geplanten offiziellen Start des Feldversuchs in Muenchen Anfang Maerz liess der Verkehrsminister abblasen. Zu peinlich waere die Veranstaltung angesichts der geringen Nachfrage geworden. Nicht nur Bevoelkerung und Kommunalpolitiker stehen dem Projekt ablehnend gegenueber, auch die ueberwiegende Zahl der Spediteure haelt das Projekt fuer ueberfluessig. Auch der zustaendige EU-Kommissar Kallas, der gerade erst versucht hatte, Gigaliner im grenzueberschreitenden Verkehr zuzulassen, scheiterte am Widerstand des Europaeischen Parlaments. Da waere es doch sinnvoll, das ganze Projekt Monstertrucks gleich zu beenden. Das Bundesverkehrsministerium koennte mal ein gutes Werk vollbringen und den heutigen Krisengipfel gleich in eine Beerdigungsfeier umfunktionieren.
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