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Fahrbericht Kia Picanto 1.0 Spirit: Scharf geschnitten
ID: 545623
Fahrbericht Kia Picanto 1.0 Spirit: Scharf geschnitten
(pressrelations) -
Von Jens Riedel 23. Dezember 2011. Den Fahrzeugen des A-Segments ist meist schon von auĂen anzusehen, dass sie vor allem dazu gebaut sind, das GrundbedĂŒrfnis nach MobilitĂ€t zu erfĂŒllen. Die knappen Abmessungen schlagen sich in der Regel in einfach gestylten Karosserien nieder, um nach dem Motto "Quadratisch, praktisch, gut" möglichst viel Innenraum zu gewinnen. Kia hat nun bewiesen, dass es auch anders geht. Das Design des neuen Picanto hat mit dem zweckmĂ€Ăig gezeichneten VorgĂ€nger ĂŒberhaupt nichts mehr gemein und orientiert sich am gröĂeren Venga.
So scharf geschnitten war bislang noch kein Auto in diesem Segment. Der Kia Picanto tritt mit einem cW-Wert von 0,31 dynamisch auf. Eine prĂ€gnante Kante, die sich entlang der TĂŒrgrifflinie zieht, gibt dem kleinen Kia ein sehr betontes Seitenprofil. Der Dachspoiler und die Seitenschweller unterstreichen den sportlichen Auftritt. Sie wirken keineswegs aufgesetzt, sondern fĂŒgen sich absolut harmonisch ein. Der markentypische KĂŒhlergrill und groĂe Scheinwerfer, die auch eines Kompaktwagens wĂŒrdig wĂ€ren, charakterisieren die Front. Hinten betonen bumerangförmige Heckleuchten den sportiven Auftritt.
Kernig passend im Klang gibt sich der Motor und lĂ€sst schon nach den ersten Metern keine Zweifel aufkommen: Hier arbeitet ein Dreizylinder unter der Haube. Die Leistungsentfaltung ist jedoch recht zĂ€h. Die 51 kW / 69 PS wollen mit viel Schaltarbeit zum Leben erweckt werden. Die Gangwechselempfehlung lĂ€sst der Fahrer meist auĂer Acht und schaltet in der Regel erst ab 3000 Umdrehungen. Wer mehr Leistung will, muss zum 1,2-Liter-Vierzylinder greifen, der 16 PS und 25 Newtonmeter mehr bietet.
Die Schaltung ist angenehm weich und arbeitet prĂ€zise. Gespart hat Kia aber an einer Sperre fĂŒr den RĂŒckwĂ€rtsgang, der in der Schaltgasse unter dem fĂŒnften Gang liegt. Die Lenkung ist ein wenig schwammig und verlangt hĂ€ufiger leichte Korrekturen. DafĂŒr glĂ€nzt der Picanto mit hoher KurvenstabilitĂ€t. Ăberzeugen kann der kleinste Kia auch mit einer leistungsfĂ€higen Heizung und guter MotordĂ€mmung. Gleiches gilt fĂŒr die gelungene Abstimmung von Federung und DĂ€mpfung. Auch kĂŒrzere Bodenwellen steckt der Picanto gut weg.
Im Innenraum herrscht vorne ein luftiges GefĂŒhl. Das geschwungene Armaturenbrett strömt eine gewisse Leichtigkeit aus. Es lĂ€sst vor allem in der Mittelkonsole da viel Raum, wo er hingehört: Vor, und nicht hinter den Schalthebel. So stören beim Schalten nicht die GetrĂ€nkedosen, fĂŒr die ausfahrbare Halter vorhanden sind, damit sie nicht hin- und herwackeln oder der Platz wahlweise auch anders genutzt werden kann Gleich davor finden sich ein AUX- und USB-Anschluss sowie ausreichend Platz fĂŒr ein entsprechendes GerĂ€t. Viel besser kann man es wirklich nicht machen. Dazu kommt eine weitere lĂ€ngliche Ablage zwischen Handbremse und Beifahrersitz, die in einen einzelnen Cupholder fĂŒr die HinterbĂ€nkler mĂŒndet. Mehr dĂŒrfen die Fondpassagiere leider nicht erwarten. DafĂŒr bieten die TĂŒrfĂ€cher fĂŒr die beiden vorderen PlĂ€tze recht ĂŒppigen Stauraum.
Fahrer und Beifahrer fĂŒhlen sich nur im Schulterbereich ein wenig beengt. Hinten knausert der Kia-Zwerg dann klassentypisch ein wenig, aber bietet mehr Platz als viele andere Fahrzeuge im Segment. Die Beinfreiheit ist ausreichend, die Sitze bieten allerdings nur wenig Oberschenkelauflage. Auch wenn der Picanto gegenĂŒber dem VorgĂ€ngermodell um ein paar Zentimeter in der LĂ€nge gewachsen ist und 15 Millimeter mehr Radstand hat, wird es mit vier Personen an Bord fĂŒr den Wochenendeinkauf dennoch schnell einmal etwas knapp. Zudem erschwert die doch recht eng geschnittene Hecköffnung das Beladen des 200 Liter fassenden Kofferraums. Die mitöffnende Hutablage und die hohe Ladekante stehen der GetrĂ€nkekiste oder dem Einkaufkorb zusĂ€tzlich noch schnell im Weg. Zum GlĂŒck lĂ€sst sich die RĂŒcksitzbank zur HĂ€lfte geteilt umklappen. Dank des speziellen Mechanismus fĂŒr die SitzflĂ€che entsteht eine absolut ebene LadeflĂ€che. Gut ist auch die Idee, die Gurtschlösser an der Seite in einen Schlitz stecken zu können, wo sie beim VergröĂern des Kofferraums aus dem Weg sind.
In der Topausstattung Spirit fĂŒr 12 390 Euro bietet der kleine Koreaner unter anderem sieben Airbags, Klimaanlage, LED-Blinkleuchten in den AuĂenspiegeln, Lederlenkrad, ein CD-Radio mit 4 x 45 Watt und zusĂ€tzlichen Hochtönern vorne. 15-Zoll-Leichtmetallfelgen und eine Berganfahrhilfe. Optional stehen Sitzheizung, Nebelscheinwerfer, Klimaautomatik und DĂ€mmerungssensor sowie das Start-Stopp-System zur VerfĂŒgung. FĂŒr die perfekt zum Picanto passende Metalliclackierung unseres Testwagens in auffĂ€lligem Lemon Green verlangt Kia 390 Euro extra. Daten Kia Picanto 1.0 Spirit LĂ€nge x Breite x Höhe (m): 3,60 x 1,60 x 1,48 Motor: Dreizylinder, Benziner, 998 ccm Leistung: 51 kW / 69 PS bei 6200 U/min Max. Drehmoment: 95 Nm bei 3500 U/min Verbrauch (nach EU-Norm): 4,4 Liter CO2-Emissionen: 103 g/km (Euro 5) Höchstgeschwindigkeit: 153 km/h Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 14,4 Sek.
Leergewicht/Zuladung: min. 920 kg / max. 420 kg Kofferraumvolumen: 200 - 870 Liter Maximale AnhÀngelast: 700 kg Reifen: 175/50 R15 75 H Wendekreis: 9,8 m Basispreis: 12 390 Euro
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Datum: 23.12.2011 - 17:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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