Tod Kim Jong-Ils ist Chance fuer Neuanfang
(pressrelations) - Zum Tod des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-Il erklaeren der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Gernot Erler und der stellvertretende aussenpolitische Sprecher Johannes Pflug:
Der Tod Kim Jong-Ils birgt Chancen und Risiken zugleich. Niemand weiss, ob die vorgesehene Machtuebertragung auf seinen Sohn Kim Yong-Un ohne innenpolitische Schwierigkeiten vollzogen werden kann. Interne Machtkaempfe hinter den Kulissen sind jedenfalls nicht ausgeschlossen und koennten die ohnehin fragile Lage auf der koreanischen Halbinsel weiter destabilisieren.
Andererseits bietet der bevorstehende Machtwechsel auch Chancen.
Die neue nordkoreanische Fuehrung koennte die zaghaften Entspannungssignale, die das Regime in den vergangenen Monaten ausgesendet hat, fortsetzen und so versuchen, aus der selbstverschuldeten Isolation herauszukommen.
Es gibt offenbar auch die Bereitschaft der USA, wieder mit Pjoengjang ueber das nordkoreanische Nuklearprogramm ins Gespraech zu kommen. Insofern sollten jetzt alle Beteiligten keine unueberlegten Schritte vornehmen, die zu einer Eskalation fuehren koennten.
Nach ueber 60 Jahren Konfrontation waere es an der Zeit, den letzten Konflikt des Kalten Krieges zu beenden. Dazu bedarf es mutiger und entschlossener Schritte auf beiden Seiten. Die naechsten Wochen und Monate werden zeigen, ob diese Erwartung realistisch ist.
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