PresseKat - IHK: Bis zu 1,5 Prozent Wachstum in 2012

IHK: Bis zu 1,5 Prozent Wachstum in 2012

ID: 537257

3.000 zusÀtzliche ArbeitsplÀtze

(PresseBox) - "Das Jahr 2011 war ein gutes Jahr fĂŒr die saarlĂ€ndische Wirtschaft. Sie ist erneut ĂŒberdurchschnittlich gewachsen. Nach einem realen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 4,7 Prozent im Vorjahr dĂŒrfte die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr nochmals um rund 3,5 Prozent zugelegt haben. Damit werden wir das Vorkrisenniveau wieder ĂŒbertreffen. Bei Wertschöpfung, BeschĂ€ftigung und Arbeitslosigkeit hat unser Land bereits im Verlauf dieses Jahres neue Bestmarken erreicht." So bilanzierten IHK-PrĂ€sident Dr. Richard Weber und IHK-HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer Volker Giersch die wirtschaftliche Entwicklung an der Saar im jetzt zu Ende gehenden Jahr 2011.
FĂŒr das kommende Jahr ist die IHK vorsichtig optimistisch: "Die Wachstumsdynamik hat gegenĂŒber dem ersten Halbjahr spĂŒrbar nachgelassen. Die Wirtschaft wĂ€chst zurzeit nur noch langsam. Die GrĂŒnde dafĂŒr liegen im Wesentlichen in der AbkĂŒhlung der weltweiten Konjunktur, vor allem aber in der weiter schwelenden Staatsschuldenkrise in der Eurozone. Entsprechend wichtig ist es, die nachhaltige Sanierung der Staatshaushalte zĂŒgig einzuleiten und dadurch verlorenes Vertrauen zurĂŒckzugewinnen. Unter der Bedingung, dass dies gelingt, erwarten wir fĂŒr 2012 ein Saar-Wachstum in der GrĂ¶ĂŸenordnung von 1 bis 1,5 Prozent. Das wĂ€re rund ein halber Punkt mehr, als die Bundesregierung fĂŒr Deutschland erwartet. Bei der BeschĂ€ftigung sind 3.000 neue Stellen möglich; die Arbeitslosenquote sinkt dann unter 6 Prozent."
Vorkrisenniveau ĂŒbertroffen
Mit Blick auf die Kernbranchen der Saarindustrie unterstreicht die IHK noch einmal die gute Verfassung der Saarwirtschaft. Die Industrie erzielte in den ersten drei Quartalen dieses Jahres gegenĂŒber dem Vorjahr einen Umsatzzuwachs von 15 Prozent und ein Auftragsplus von 16 Prozent. Die Exporte legten um knapp 13 Prozent zu. Der bisherige Exportrekord aus 2008 in Höhe von 12,5 Milliarden Euro dĂŒrfte in diesem Jahr ĂŒbersprungen werden. Die Saarindustrie hat damit nach nur zwei Jahren die Einbußen der Rezession in 2009 mehr als ausgeglichen.




Besonders positiv verlief die Entwicklung in der Stahlindustrie, bei den Gießereien, im Maschinenbau sowie in der Gummi- und Kunststoffindustrie. Die UmsatzzuwĂ€chse erreichten hier eine GrĂ¶ĂŸenordnung zwischen 22 und 28 Prozent. Dr. Weber: "Unsere Industrie ist gestĂ€rkt aus der Krise herausgekommen. Sie ist qualitativ und preislich noch wettbewerbsfĂ€higer geworden. Ihre Produktpalette findet inzwischen weltweit Anklang. Sie hat in den SchwellenlĂ€ndern neue Kunden gefunden und in vielen LĂ€ndern Marktanteile hinzugewonnen."
Insgesamt gehen nach Berechnungen der IHK mehr als 70 Prozent der saarlĂ€ndischen Industrieproduktion ins Ausland - 50 Prozent direkt und weitere 20 Prozent indirekt. Indirekt heißt, dass viele im Land hergestellte Teile, Systeme und Komponenten zunĂ€chst an Kunden anderswo in Deutschland geliefert, dort in Fahrzeuge, Maschinen oder Anlagen eingebaut werden und mit diesen dann in den Export gehen.
Mit der krÀftigen konjunkturellen Erholung hat sich die positive Arbeitsmarktentwicklung des Jahres 2010 in diesem Jahr fortgesetzt. Die Zahl der Arbeitslosen sank im Jahresverlauf auf aktuell 31.500. Dem entspricht eine Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent. Bemerkenswert ist, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig BeschÀftigten binnen Jahresfrist um rund 10.000 gestiegen ist. Die höchsten ZuwÀchse verzeichneten die Zeitarbeit und der Gesundheitssektor. Hervorzuheben ist aber vor allem der Zuwachs an BeschÀftigung im Verarbeitenden Gewerbe. Hier stieg die BeschÀftigung in diesem Jahr um 4,4 Prozent.
Dr. Weber: "Die AufwĂ€rtsdynamik am Arbeitsmarkt spiegelt nicht nur die aktuell gute Konjunktur wider. Sie ist auch ein Indiz fĂŒr das Vertrauen der Unternehmen in die kĂŒnftige Entwicklung. Und schließlich spielt auch die Vorsorge gegen den drohenden FachkrĂ€ftemangel eine Rolle: Insbesondere die im internationalen Vergleich außerordentlich niedrige Jugendarbeitslosigkeit von 5 Prozent signalisiert, dass die Unternehmen schon heute die FachkrĂ€fte rekrutieren, die sie morgen brauchen."
Erneut stÀrkeres Wachstum als im Bund möglich
Die starke Exportorientierung der Saarwirtschaft ist aus Sicht der IHK auch fĂŒr die Zukunft ein struktureller Vorteil. Sie wirke sich immer dann positiv auf Wachstum und BeschĂ€ftigung aus, wenn die Weltwirtschaft schneller wĂ€chst als die deutsche Binnenwirtschaft. Das dĂŒrfte im kommenden Jahr wieder der Fall sein. Die Wirtschaftsforschungsinstitute taxieren die Zuwachsraten fĂŒr die Weltwirtschaft und den Welthandel im kommenden Jahr auf 3,5 respektive 4 Prozent. "Das ist zwar weniger als in diesem Jahr, aber mehr als wir an Zuwachs bei der Binnennachfrage erwarten können. Das Saarland hat deshalb - ebenso wie andere exportstarke Regionen - gute Chancen, in 2012 erneut zu den wachstumsstĂ€rkeren BundeslĂ€ndern zu zĂ€hlen", so Giersch.
Positive Impulse erwartet die IHK auch von der Binnenkonjunktur. Die Nachfrage nach InvestitionsgĂŒtern werde ebenso zulegen wie der private Konsum, der durch die robuste Arbeitsmarktentwicklung und steigende Löhne gestĂŒtzt wird.
Von der wachsenden Kaufkraft werden vor allem Handel und Dienstleister profitieren. Insbesondere die Anbieter von personenbezogenen Dienstleistungen aus den Bereichen Pflege, Gesundheit, Betreuung und Weiterbildung dĂŒrften den Aufwind spĂŒren. In der Bauwirtschaft wird sich nach vielen schwierigen Jahren mit Umsatz- und BeschĂ€ftigungsrĂŒckgĂ€ngen die Lage weiter stabilisieren.
Steigende BeschÀftigung, sinkende Arbeitslosigkeit
Der Arbeitsmarkt dĂŒrfte in 2012 weiter freundlich tendieren. In der Industrie suchen viele Unternehmen derzeit noch FachkrĂ€fte, um ihre AuftragsbestĂ€nde abarbeiten zu können. Im Dienstleistungsbereich entstehen neue ArbeitsplĂ€tze - insbesondere im Gesundheitswesen und im Pflegebereich. Insgesamt rechnet die IHK fĂŒr 2012 mit einem Zuwachs von rund 3.000 ArbeitsplĂ€tzen. Das wĂ€re ein noch stĂ€rkerer Anstieg als im Bund. Hier erwartet die IHK-Organisation insgesamt 250.000 neue Stellen. Die Zahl der Arbeitslosen wird weiter sinken und kann im Verlauf des Jahres die Marke 30.000 unterschreiten. Bei der Arbeitslosenquote dĂŒrfte dann erstmals seit ĂŒber 35 Jahren wieder eine "FĂŒnf" vor dem Komma stehen. Dr. Weber: "Die Zeiten der Massenarbeitslosigkeit nĂ€hern sich ihrem Ende. Die Weltwirtschaft wird im Trend weiter wachsen. Deutschland und gerade das Saarland profitieren davon. Das Ziel der VollbeschĂ€ftigung rĂŒckt noch im Laufe dieses Jahrzehnts in Sichtweite." Im Saarland beschleunige neben der guten Wirtschaftsentwicklung vor allem das demografisch bedingt rĂŒcklĂ€ufige Angebot an ArbeitskrĂ€ften diesen Prozess.
Auch auf mittlere Sicht sieht die IHK gute Wachstumschancen fĂŒr das Saarland. Voraussetzung ist allerdings, dass es gelingt, die beiden zentralen Herausforderungen - den drohenden FachkrĂ€ftemangel und die Konsolidierung der Landesfinanzen - erfolgreich zu meistern.
FachkrĂ€fteallianz mit Leben fĂŒllen
Die grĂ¶ĂŸte wachstumspolitische Herausforderung der kommenden Jahre und Jahrzehnte ist der demografische Wandel: Bis 2030 wird die Zahl der SaarlĂ€nder im erwerbsfĂ€higen Alter um rund 100.000 sinken - prozentual deutlich stĂ€rker als im Bund. "Das bedeutet: Wir mĂŒssen hier im Land mehr tun als andere LĂ€nder", so Dr. Weber. "Es kommt darauf an, die im SpĂ€tsommer vereinbarte gemeinsame Strategie fĂŒr FachkrĂ€ftesicherung möglichst rasch mit Leben zu fĂŒllen. Alle Partner der Allianz sind gefordert, sich mit substanziellen EigenbeitrĂ€gen zu beteiligen." Ziel mĂŒsse es sein, die im Land vorhandenen Potenziale konsequent auszuschöpfen und die verbleibende LĂŒcke durch verstĂ€rkte Zuwanderung von außen zu schließen. Realistisch sei eine solche Option aber nur, "wenn wir die StĂ€rken des Landes durch ein offensives, auf nachhaltige Wirkung angelegtes 'Saarland-Marketing' glaubwĂŒrdig kommunizieren. Gut, dass es dafĂŒr inzwischen positive Signale gibt. Unsere IHK wird sich im Bereich Standortmarketing, aber auch in den Bereichen lebenslanges Lernen, bessere Berufsorientierung und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf kĂŒnftig noch stĂ€rker engagieren."
Die Sicherung eines ausreichenden FachkrĂ€fteangebots ist gerade fĂŒr den Mittelstand besonders drĂ€ngend. Ein ausgeprĂ€gter FachkrĂ€ftemangel wĂŒrde nĂ€mlich kleine, wenig bekannte Unternehmen in viel stĂ€rkerem Ausmaß treffen als grĂ¶ĂŸere Unternehmen mit bekannten Namen. Die Sicherung eines ausreichenden FachkrĂ€fteangebots ist insofern zugleich wirksame Mittelstandsförderung. Und wir brauchen im Land weiterhin einen starken Mittelstand.
Standort attraktiv halten
Nicht minder wichtig ist aus IHK-Sicht, den Wirtschaftsstandort Saarland trotz der angespannten Finanzlage weiter attraktiv und wettbewerbsfĂ€hig zu halten. FĂŒr die Finanzpolitik muss die Maxime gelten: Vorfahrt fĂŒr Zukunftsinvestitionen und Bildung. Und: Einsparungen vor allem dort, wo das Land mehr ausgibt als andere BundeslĂ€nder. Die Haushaltsstrukturkommission hat solche AusgabenĂŒberhĂ€nge aufgezeigt und Einsparpotenziale quantifiziert. Giersch: "Die Einhaltung der Schuldenbremse ist ein Muss. Das erfordert konsequentes, aber auch zukunftsorientiertes Sparen. Ein 'Zukunftssicherungsprogramm Saarland 2020', wie es die MinisterprĂ€sidentin bereits angekĂŒndigt hat, muss dazu die nötige Orientierung geben." Das Gerede vom Kaputtsparen fĂŒhre in die Irre - schon deshalb, weil es zunĂ€chst darum gehe, Ausgaben auf den Durchschnitt der ĂŒbrigen LĂ€nder zurĂŒckzufĂŒhren.

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Datum: 09.12.2011 - 12:31 Uhr
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