PresseKat - Patienten haben ein Recht auf sichere Operationen

Patienten haben ein Recht auf sichere Operationen

ID: 462683

(ots) -
Der beträchtliche Aufschwung des Medizintourismus, bei dem die
Patienten ihr Wohnsitzland für Schönheitsoperationen verlassen, hat
die Grundmauern der Beziehung zwischen Arzt und Patient in Frage
gestellt und stellt eine Gefahr für viele dar, die auf der Suche nach
billigen Operationen sind. "Wir sehen Reisebüros, die für ihre Kunden
Operationen bei Ärzten vermitteln, die sie nie getroffen haben. Die
Patienten verfügen über keinerlei Sicherheit, dass ihr operierender
Arzt im Hinblick auf den vorzunehmenden Eingriff angemessen geübt
oder ausgebildet ist- Zudem wird die postoperative Betreuung zu oft
nicht genügend berücksichtigt", so Catherine Foss, Executive Director
der International Society of Aesthetic Plastic Surgery (ISAPS). Die
Komplikationszahlen bei den unter diesen Umständen durchgeführten
Eingriffen sind alarmierend. Der Artikel in der Augustausgabe des
Aesthetic Surgery Journal "Complications from International Surgery
Tourism" (dt. "Komplikationen beim internationalen
Operationstourismus") verwies auf eine kürzlich durchgeführte
US-amerikanische Studie, die einen Anstieg der postoperativen
Komplikationen bei Patienten, die sich im Ausland operieren lassen
haben, feststellt. Statistiken, die vor drei Jahren vom
ISAPS-Mitglied Professor James Frame (Vereinigtes Königreich) während
der Medical Tourism Association-Konferenz in San Francisco
vorgestellt wurden, zeigten eine Komplikationsrate von 20 % bei
Patienten, die nach einer Operation im Ausland in das Vereinigte
Königreich zurückkamen. In etlichen Fällen waren die Komplikationen
so ernst, dass die Patienten nach ihrer Rückkehr direkt zur
Behandlung ins Krankenhaus gehen mussten.

Beim Patient Safety Diamond, der vom ISAPS-Präsidenten Dr. Foad
Nahai (USA) entwickelt und beim ISAPS-Kongress 2010 vorgestellt
wurde, stützt sich das Konzept der sicheren Chirurgie auf vier




Faktoren: den Patienten, den Chirurgen, das Verfahren und die
Einrichtung. Der Patient sollte für die geforderte Operation eignen.
Der Chirurg muss über die angemessene Ausbildung und über die nötigen
Qualifikationen verfügen. Das Verfahren sollte für den Patienten
angemessen sein. Bei der Einrichtung sollte es sich um einen
zugelassenen und geprüfter Ort mit ausgebildetem Personal handeln,
der auf Notfälle vorbereitet ist.

Als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Safe Surgery Saves
Lives-Initiative ins Leben rief, die ihre Surgical Safety Checklist
http://www.who.int/patientsafety/safesurgery/en unterstützte, war die
ISAPS eine der ersten Organisationen, die bei der Einführung dieses
Programms im Juni 2008 in Washington, D.C. ihre Unterstützung anbot.
Eine kürzlich durchgeführte und im New England Journal of Medicine
veröffentlichte Studie ergab, dass der Einsatz der Checkliste mit 19
Fragen in den Testkrankenhäusern im Vergleich zu den kontrollierten
Krankenhäuser eine Verringerung der operativen Komplikationen um mehr
als ein Drittel und der Todesfälle aufgrund von Operationen um fast
die Hälfte zur Folge hatte. Dieses einfache Formblatt wird verwendet,
wie ein Pilot eine Checkliste verwendet bevor er ein Flugzeug zum
Abheben auf die Startbahn lenkt. Patienten müssen fragen, ob ihr
Chirurg und ihr Krankenhaus dieses Hilfsmittel benutzen.

Im Jahr 2006 entwickelte der derzeitige ISAPS-Präsident Dr. Joao
C. Sampaio Goes (Brasilien) "wichtige Richtlinien", die auf der
Website http://www.isaps.org angegeben sind und die für die Patienten
bestimmt sind, die den Beschluss gefasst haben, sich im Ausland
operieren zu lassen. Seitdem haben viele andere Organisationen diese
Richtlinien für Ihre Websites angepasst. Dr. Jan Poell (Schweiz), der
aktuelle Präsident von ISAPS, erklärt das Bedürfnis nach diesen
Informationen folgendermassen: "Seit 40 Jahren sehen Verbraucher auf
der ganzen Welt bei ISAPS nach, wenn sie genaue und verlässliche
Informationen über qualifizierte plastische Chirurgen und Beratung zu
verschiedenen Verfahren benötigen. ISAPS liefert eine weltweite
Bezugsnorm für Verbraucher, wenn diese für eine Schönheitsoperation
verreisen."

Dass jeder Arzt jedes chirurgische Verfahren sicher anwenden und
durchführen kann, ist ein häufiger Irrtum. Die Gesetzgebung auf der
ganzen Welt verändert sich momentan, um die wachsende Sorge
widerzuspiegeln, dass Patienten von inkompetenten und nicht
ausgebildeten Personen - in manchen Fällen sind es nicht einmal Ärzte
- operiert werden. In der neuen Ausgabe der ISAPS News wird
beschrieben, dass verschiedene Länder, einschliesslich Italien,
Russland, Mexiko, Kolumbien und Canada, neue Regelungen einführen, in
deren Rahmen kontrolliert wird, wer welches spezifische Verfahren bei
welchen Patienten und in welcher Einrichtung durchführen kann. Das
ist auch in Dänemark, einem Vorreiter der strengen Regelungen im
Bezug auf alle privaten medizinischen Kliniken und chirurgischen
Einrichtungen, der Fall. Dort wurden tatsächlich Kliniken und
Einrichtungen geschlossen, die dem Standard nicht entsprachen. Auch
Deutschlad und Frankreich haben vor mehreren Jahren strikte
Regelungen eingeführt. Unter der Schirmherrschaft des Comite Europeen
de Normalisation (CEN) werden momentan europaweite Bemühungen für die
Festlegung von Standards zum Schutz von Patienten, die sich
Schönheitsoperationen unterziehen, angestellt.

Ein neues Versicherungsprogramm, das im Vereinigten Königreich
entwickelt wurde, von der ISAPS unterstützt wird und von Lloyd's of
London unterschrieben wurde, ist das erste seiner Art und bietet eine
weltweite Versicherung für Schönheitschirurgen bei Komplikationen, um
dabei zu helfen, ihre Patienten zu schützen. Diese Versicherung
greift nur, wenn der Chirurg Mitglied der ISAPS ist. Ein Verzeichnis
mit den Chirurgen, die an diesem Programm teilnehmen, steht nun unter
http://www.surgeryshield.com zur Verfügung. Ein zweites
Versicherungsprodukt für Patienten, das im Vereinigten Königreich
kurz vor der Einführung steht, wird später um weitere Länder
erweitert. Der Versicherungsschutz umfasst die Reiseversicherung und
wird im Falle von Komplikationen nach Schönheitsoperationen die
Betreuung entweder im Wohnsitzland oder im Ausland gewährleisten.
Dieses neue Versicherungsprogramm fordert, dass Patienten im
Wohnsitzland durchgecheckt werden bevor sie für eine
Schönheitsoperation ins Ausland fahren, um sicherzugehen, dass sie
die richtigen Kandidaten für das von ihnen ausgesuchte Verfahren
sind. Die Absicht besteht darin, dass bei einer Beratung mit einem
Chirurgen im Wohnsitzland von Reisen für komplizierte chirurgische
Verfahren abgeraten wird. Die Versicherung greift nur, wenn operative
Komplikationen aufgrund einer von einem ISAPS-Mitglied durchgeführten
Operation entweder vom gleichen Chirurgen oder einem anderen
Chirurgen, der Mitglied der ISAPS ist, behandelt werden. Ein Patient,
der, wenn er wieder in seinem Wohnsitzland ist, eine abhelfende oder
korrektive Behandlung fordert, wird an einen ISAPS-Chirurgen
verwiesen, der für die Durchführung der notwendigen spezifischen
Behandlung zugelassen wurde.

Es ist wichtig zu unterstreichen, dass Komplikationen keine
Kunstfehler sind. Bei Komplikationen durch Schönheitsoperationen kann
es sich um Hämatome, postoperative Infektionen, eine langsame
Wunddrainage oder Probleme beim Verheilen sowie um Gewebstod oder ein
Aufplatzen der Naht handeln. Für manche Komplikationen gibt es nur
geringe oder keine Lösungschancen und diese Ergebnisse können niemals
korrigiert werden.

Frau Foss berichtet darüber, dass die Zahl der Patienten, die ihr
Büro kontaktieren, um die Zulassung von Chirurgen zu prüfen, eine
wachsende Sensibilität unter den Patienten aufweist, die sichergehen
wollen, dass ihr Chirurg über die richtige Ausbildung verfügt und
kompetent ist. "Die internationale medizinische Gemeinschaft hat noch
viel Arbeit vor sich, um Patienten darüber aufzuklären, dass sie das
Recht haben danach zu fragen, ob ihr Chirurg ein Mitglied der
National Society und Facharzt ist (oder ein Äquivalent) und ob er
über eine Ausbildung für das spezifische Verfahren, das der Patient
sich ausgesucht hat, verfügt." Die Zahl der Fälle, bei denen
Patienten in die Hände inkompetenter Ärzte oder in die Hände von
Ärzten, die Verfahren anwenden, für die sie nicht ausgebildet wurden,
gelangen und leiden, verdeutlicht dieses wachsende Bedürfnis nach
Aufklärung der Öffentlichkeit über deren eigene Sicherheit bei
Operationen. Operationen sollten nicht auf die leichte Schulter
genommen werden. Eine Reise ins Ausland für billigere
Schönheitsoperationen kann zu schlechten Ergebnissen führen, wobei
Komplikationen oftmals vermeidbar sind, und kann fatale Folgen haben.
Zudem bestehen nur geringe oder keinerlei Chancen, für eine
zusätzliche Behandlung zurückzukehren.

Die seit einundvierzig Jahren bestehende International Society of
Aesthetic Plastic Surgery ist mit 2.003 aktuellen Mitgliedern in 92
Ländern und einem jährlichen Zuwachs von mehr als 200 Mitgliedern die
grösste internationale Vereinigung von individuellen plastischen
Chirurgen. Die Chirurgen werden für eine Mitgliedschaft strengen
Bewerbungsverfahren unterzogen, bei dem deren Qualifikationen geprüft
werden. Die ISAPS verfolgt ein doppeltes Ziel: die fortlaufende
Ausbildung von plastischen Chirurgen was die neuesten Techniken auf
dem Gebiet der ästhetischen (kosmetischen) Chirurgie und Medizin
anbelangt - und die Förderung der Patientensicherheit.



Pressekontakt:
Catherine Foss, Executive Director, International Society ofAesthetic
Plastic Surgery, 45 Lyme Road, Suite 304, Hanover, NH
03755,+1-603-643-2325 Telefon, +1-603-643-1444 Fax, isaps(at)conmx.net


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Datum: 16.08.2011 - 18:00 Uhr
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Hanover, New Hampshire



Kategorie:

Gesundheitswesen - Medizin



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