(PresseBox) - Prominenten Besuch konnten rund 400 streikende Journalistinnen und Journalisten aus Baden-Württemberg am heutigen Mittag bei ihrer Streikversammlung in Stuttgart begrüßen: Nils Schmid, stellvertretender Ministerpräsident sowie Wirtschafts- und Finanzminister von Baden-Württemberg, schaute bei den Kollegen vorbei. In seiner 20-minütigen Rede legte der Sozialdemokrat ein Bekenntnis zur Bedeutung der Pressefreiheit für die Demokratie ab: "Gute Presse ist nie bequem, aber unverzichtbar", sagte Schmid unter dem Beifall der Kolleginnen und Kollegen. Für ihn besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem Wert des Journalismus und den Einkünften der Journalisten: "Gute Bezahlung muss es auch in Redaktionsstuben geben."
Zu der Streikversammlung im Stuttgarter DGB-Haus, die zur Stunde noch andauert, waren nicht nur Stuttgarter Journalisten gekommen. Die Redakteure der Fränkischen Nachrichten waren ebenso vertreten wie ihre Kollegen von der Heilbronner Stimme oder von der Südwestpresse, um nur einige wenige Titel zu nennen. Am heutigen Nachmittag wollen sie darüber beraten, wie die nächsten Schritte im Arbeitskampf der Zeitungsjournalisten aussehen sollen. Aktiv setzen sie sich seit Monaten für faire und angemessene Tarifverträge ein, die den Wert journalistischer Arbeit widerspiegeln. Eine klare Absage haben die Journalisten aus dem Südwesten Einschnitten in das Tarifniveau erteilt, wie die Zeitungsverleger sie gegenüber DJV und ver.di gefordert haben. Dazu gehört auch der Dumping-Tarifvertrag für Berufseinsteiger, der ein Minus von 30 Prozent bedeuten würde.