Ratingagenturen - Entscheidungen wie im alten Rom
(pressrelations) -
Zur negativen Bewertung einzelner Euro-Laender durch Ratingagenturen erklaert der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Axel Schaefer:
Egal, ob EU-Kommission, EZB oder nationale Regierungen, sie alle orientieren fast sklavisch ihr Handeln an den Bewertungen der Ratingagenturen. Die vor allem von den grossen amerikanischen Agenturen vorgenommenen Bewertungen etwa zu Griechenland gleichen einem Urteilsspruch und aehneln daher dem selbstherrlichen Gebaren laengst verstorbener und vergessener "Caesaren des alten Roms".
Ratingagenturen orientieren ihr Handel nicht am Schicksal einzelner Staaten oder deren Gesellschaften, sondern an den Interessen der Finanzwirtschaft. Ratingagenturen sind Finanzdienstleister. Sie unterliegen keiner ausreichenden Regulierung. Ihre getroffenen Entscheidungen muessen sie keiner demokratischen oder parlamentarischen Kontrolle vorlegen. Die grosse Finanzkrise 2008 hat gezeigt, dass die Ratingagenturen Verbriefungen falsch geratet haben, was zu katastrophalen wirtschaftlichen Folgen gefuehrt hat.
Hier muessten die EU und damit die Mitgliedslaender ansetzen, um sich von dieser Knebelung zu befreien. Zu denken ist:
- an eine europaeische Ratingagentur, oder
- das Rating von Staaten durch Zentralbanken oder einem entsprechenden Verbundsystem.
Doch den politisch Verantwortlichen, zumeist christlichen und liberalen Politikern, fehlt nicht nur die visionaere Kraft, um in dieser Situation die notwendigen Entscheidungen fruehzeitig zu treffen, sondern letztlich auch der Wille. Dies ist wahrlich keine Sternstunde, um die europaeische Idee voranzubringen.
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