(PresseBox) - In ganz Nordrhein-Westfalen haben DJV und ver.di am Montag zum Streik aufgerufen. Rund 350 Journalisten aus dem Ruhrgebiet und dem Rheinland versammelten sich in Schwerte zu einer Kundgebung. DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring rief ihnen zu: "Wir wollen keinen Billigtarif für Neue, keine Abwertung des gesamten Berufsstandes. Und Hände weg von der Altersvorsorge für den Bestand." Döhring machte deutlich, dass die Proteste schon gewirkt haben und fügte hinzu: "Wenn es sein muss, dann legen wir noch eine Schippe drauf." Ulrike Kaiser, stellvertretende DJV-Bundesvorsitzende: "Gerade jetzt brauchen die Zeitungen eine Qualitätsoffensive. Doch die Verleger haben dazu kein Konzept. Ihnen fällt nichts anderes ein, als zu sparen."
Warnstreiks im Süden
Über 60 Redakteurinnen und Redakteure der Augsburger Allgemeinen und ihrer Außenredaktionen streiken seit Montag 8.00 Uhr bis Dienstag um Mitternacht. Sie haben am Montag vor dem Gebäude der Augsburger Allgemeinen Zeitung für faire Löhne demonstriert.
Weitere rund 30 Journalistinnen und Journalisten der Allgäuer Zeitung sind bis Mittwoch Mitternacht im Streik. Sie demonstrierten heute in Kempten. Am Dienstag, 28. Juni 2011, treffen sie erneut vor ihrem Verlagsgebäude zu einer anschließenden Streikversammlung. Mit den Demonstrationen senden auch sie ein deutliches Signal in Richtung Verlegerverband BDZV, der nach wie vor kein verhandelbares Angebot vorgelegt hat.
Rund 300 Redakteurinnen und Redakteure sind heute in Baden-Württemberg im Ausstand. Insgesamt sind 30 Zeitungen in dieser Woche zum Warnstreik aufgerufen, 16 Zeitungen davon zu einem mehrtägigen Streik. Die Zeitungsverleger sind aufgefordert, von ihren Forderungen für einen drastischen Abbau von rund 30 Prozent bei den Tarifverträgen abzukehren. Die Geduld der Zeitungsredakteure ist zu Ende.