(PresseBox) - Eine enorme Streikbereitschaft bei Redakteurinnen und Redakteuren von Tageszeitungen und arbeitnehmerähnlich Beschäftigten zeigte sich am 3. Mai 2011 in Baden-Württemberg. In 15 Zeitungsredaktionen landesweit hatten Kolleginnen und Kollegen die Arbeit niedergelegt. Mehr als 450 Journalisten waren mit Bus und Bahn nach Stuttgart gekommen und brachten dort zuerst im Literaturhaus und dann auf einem Demonstrationszug durch die Innenstadt ihren Unmut über die Zumutungen der Verleger lautstark zum Ausdruck. Verleger könne man viele gar nicht mehr nennen, es seien eher Manager, betonte Jan Cerny, stellvertretender Landesvorsitzender des DJV Baden-Württemberg, in seiner Rede vor den Demonstranten. Aufgerufen zu den Warnstreiks hatten der DJV Baden-Württemberg und ver.di.
Hessische Kollegen demonstrieren in Frankfurt
Über 250 Demonstranten kamen am gestrigen Nachmittag in Frankfurt zur zentralen Protestveranstaltung für faire Tarifverträge und gegen den Verleger-Sparwahn zusammen. Mit dabei waren Journalisten der vier tarifgebundenen Zeitungen in Hessen und der Frankfurter Rundschau sowie Drucker der Frankfurter Societäts-Druckerei. Vom Gewerkschaftshaus des DGB zogen die Demonstranten zum Frankfurter Römer, um dort die Abschlusskundgebung durchzuführen und mit den Bürgern über die Situation der Zeitungen ins Gespräch zu kommen. Mit von der Partie in Frankfurt war der stellvertretende DJV-Bundesvorsitzende Michael Anger, der an die Verleger appellierte, sich von ihren Hirngespinsten zu verabschieden und wieder konstruktiv zu verhandeln.
Warnstreik bei der Süddeutschen Zeitung
Rund 150 Kolleginnen und Kollegen der Süddeutschen Zeitung haben sich am heutigen Mittwoch zu einem Warnstreik zusammengefunden. Sie wenden sich entschieden gegen ein Zweiklassensystem in den Redaktionen, das durch einen Dumping-Tarifvertrag für Berufseinsteiger eingeführt würde. Qualitätsjournalismus braucht angemessene und faire Tarifverträge, lautet ihre Botschaft.