(PresseBox) - Wenn es nach dem Willen der Zeitungsverleger geht, sollen Berufsanfänger künftig unter ein neues Tarifwerk fallen. Der neue Manteltarifvertrag sieht "höchstens" ein dreizehntes Monatsgehalt für Urlaubs- und Weihnachtsgeld vor. Der Jahresurlaub beträgt unabhängig vom Alter 30 Tage, die Wochenarbeitszeit in den Redaktionen liegt bei 40 Stunden.
Die Redakteursgruppen im Gehaltstarifvertrag der Berufseinsteiger werden von derzeit sechs auf vier reduziert. Volontäre im ersten Berufsjahr verdienen monatlich 1.550 Euro, im zweiten Jahr 1.800 Euro. Die Redakteurinnen und Redakteure der zweiten Gruppe bekommen in den ersten vier Berufsjahren 2.650 Euro monatlich, ab dem fünften Berufsjahr 3.100 Euro und nach dem 10. Jahr 3.800 Euro. Redakteure mit Entscheidungsbefugnis in der Gruppe 3 kommen ab dem fünften Berufsjahr auf 4.100 Euro und nach dem 10. Jahr auf 4.650 Euro. Die Redakteure in leitender Stellung der Gruppe 4 werden außertariflich bezahlt.
Die Beiträge der Verleger zur Presseversorgung sinken von fünf Prozent auf 2,5 Prozent.
Das ist es, was sich die Verleger als Zukunftslösung für die Redakteurinnen und Redakteure bei ihren Zeitungen vorstellen. Berufseinsteiger sollen sich alles in allem mit bis zu 30 Prozent weniger Einkommen begnügen, als die "alten Hasen" bekommen. Für Akademiker würde der Journalistenberuf zwangsläufig an Attraktivität verlieren, wenn sie mehr arbeiten und weniger verdienen würden. Wer will noch Journalist werden, wenn die Verleger in einigen Jahren viele Ruheständler ersetzen müssen?
Das lassen wir uns nicht gefallen. Bei der nächsten Tarifrunde mit dem BDZV am 23. Februar, 11.30 Uhr im Radisson BLU Hotel in Köln am Messekreisel bekommen die Verleger die Antwort des DJV.