PresseKat - Der klimapolitische Aktionismus und die ökologischen Folgen

Der klimapolitische Aktionismus und die ökologischen Folgen

ID: 27691

Geistige Monokultur schadet der Umwelt

(firmenpresse) - Von Gunnar Sohn

Berlin/Neuss, www.ne-na.de - Der Wettlauf um die Weltrettung ist eröffnet: „Der Bayer Werner Schnappauf (Radeln am Main), der Niedersachse Sigmar Gabriel (Klimaschutz in die EU-Verfassung) oder doch wieder Al Gore, der Öko-Oscar aus Tennessee“, fragt der Publizist und Buchautor Michael Miersch http://www.maxeiner-miersch.de in einem Beitrag für die Welt . Al Gores Chancen seien allerdings gesunken, seit bekannt wurde, dass er in seinem Haus über zwanzigmal mehr Strom verbrauche als ein Durchschnittsamerikaner. „Um das auszugleichen kauft Al sogenannte Emissionszertifikate, Anteile an Projekten, die den Kohlendioxidausstoß reduzieren sollen. Praktischerweise gehört ihm die Firma, die diese Ablassbriefe verkauft. So schön kann Recycling sein. Hieß es vor einem Jahr noch ‚Du bist Deutschland’, erreichen wir jetzt höhere Sphären: Du bist das Klima. Tu was, sonst schwappt die Nordsee demnächst an die Alpen. Schließlich kann man als Normalkonsument auf vieles verzichten: warmes Wasser, wohlige Raumtemperatur, Autofahren, Flugreisen, Obst und Gemüse aus Übersee“, so Miersch.

Man würde es allerdings mit mehr Begeisterung tun, wenn jene, die sich solche Vorschläge ausdenken, sich auch selbst daran hielten. Doch zwischen tadellosen Presseerklärungen und persönlichem Verhalten klaffe eine peinliche Lücke: Auch der bayerische Umweltminister Werner Schnappauf fliege gern in den Süden. Während Bundesumweltminister Sigmar Gabriel in der Bahn sitze, fährt der Chauffeur mit dem Dienstwagen hinterher. „Andere Klimaretter pendeln als Abgeordnete seit Jahren munter zwischen Bonn und Berlin, oder als Europa-Abgeordnete zwischen Brüssel und Straßburg. Und die S-Klasse-Karossen der Kabinettsmitglieder schlucken so ordinär wie Al Gores Heizung. Die 500 Meter vom Bundestag zur Sondervorführung von Gores Katastrophenfilm legten viele Abgeordnete im Dienstwagen zurück“, moniert Miersch.

Bei näherer Betrachtung würden sich viele angeblich grüne Lösungen als Mogelpackungen erweisen, die manchmal sogar mehr schaden als nützen. Beispiel: Verzicht auf Flugreisen. Der erste Umwelteffekt, den das Ende der Fernreisen hätte, wäre der Ruin vieler Nationalparks in armen Ländern. Ohne Touristen sei Naturschutz dort einfach nicht finanzierbar. Beispiel Windkraft: Die Netzbetreiber müssten Reservekapazitäten für windstille Tage aufbauen, um die reibungslose Stromversorgung zu gewährleisten. Windkraftanlagen ersetzen also keine Kohlekraftwerke, sondern brauchen sie.





„Wer die Windkraft kritisch betrachtet oder darauf aufmerksam macht, dass Recyceln von Plastikverpackungen mehr Energie verbraucht als spart, gilt sogleich als zynischer Umweltschänder. Diese geistige Monokultur liegt auch daran, dass es nur wenige kritische Umweltpolitiker in den Parlamenten gibt. Jene, die sich das Thema zu eigen gemacht haben, lassen sich die Vorgaben von den Verbänden geben. Und die anderen haben ein schlechtes Gewissen, weil sie desinteressiert sind, und nicken alles ab, was ihnen die Ökoexperten ihrer Parteien einflüstern“, moniert Miersch. Völlig aberwitzig werde es, wenn im Dienste der Klimarettung die Tropenwälder abgeholzt werden. Das sei schon heute der Fall. In Brasilien werde für Zuckerrohrplantagen zur Herstellung von Bio-Ethanol gerodet.

„In Malaysia und Indonesien brennen Plantagenfirmen den Dschungel ab, um Ölpalmen anzupflanzen. Palmöl wird neuerdings nicht nur in Margarine, Kosmetik und Waschmitteln eingesetzt, sondern auch als Kraftstoff. Ein ökologischer Ball Paradox. Auch die als sauber geltende Wasserkraft ist nicht so umweltfreundlich, wie uns die Lobbyisten der Alternativenergien glauben machen wollen. Stauwerke greifen stärker in die Natur ein als jedes Atomkraftwerk. Die rundum saubere, klimaneutrale, risikolose und naturfreundliche Energiegewinnung gibt es leider noch nicht“, führt Miersch aus. Er plädiert dafür, sich auf die möglichen Folgen des Klimawandels vorzubereiten. Auch die Abkehr vom Öl sei auf jeden Fall richtig, selbst wenn sich die heutige Klimapanik später einmal als unbegründet herausstellen sollte.

Nach Ansicht von Tobias Janßen, Energieexperte der Beteiligungsgesellschaft Goldfish Holdings http://www.goldfish-holdings.com in Neuss, sollte man in der Klimadebatte jetzt nicht in blinden Aktionismus verfallen und nationale Entscheidungen treffen, die international nicht standhalten: „Wir müssen die richtigen Akzente in der Umwelt- und Energiepolitik setzen, die ökonomisch und ökologisch standhalten. Wir diskutieren seit rund zwanzig Jahren über den Sinn oder Unsinn des Recyclings von Joghurtbechern, verteufeln dabei die in Deutschland hochentwickelte Verbrennungstechnik und blockieren damit innovative Verfahren. Bislang sperrte man sich gegen die gezielte Verbrennung der aus Restmüll, Bioabfall, Sperrmüll und Klärschlamm gewonnenen Brennstoffe. Allein der Anteil an Biomasse im Abfall kann hervorragend als Energieressource genutzt werden und pro Jahr rund drei bis vier Millionen Tonnen Heizöl einsparen“, sagt Janßen. Bei der Gewinnung von Rapsöl sollte man sich auf Länder konzentrieren, die einen ertragreichen Boden aufweisen und nicht den hohen Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln benötigen, wie es in Deutschland der Fall sei. Dann kippe die Ökobilanz von nachwachsenden Rohstoffen.

Ein permanenter Wettbewerb um effizientere Technik wäre die beste Antwort auf Ressourcenabhängigkeit und Klimawandel, so Miersch. Der neue Bericht der Welternährungsorganisation FAO zu den enormen Umweltkosten der Viehzucht lege nahe, die Landwirtschaft stärker ins zu Auge fassen. Die globale Nutztierherde habe mehr Einfluss auf die Atmosphäre als alle Autos zusammen. „Viele Milliarden Rinder, Schafe, Schweine und Hühner stoßen nicht nur gewaltige Mengen Methan und andere klimarelevanten Gase aus, der Futteranbau für sie verbraucht auch riesige Flächen. Womöglich wird ein Ausweg in den Labors gefunden, in denen Wissenschaftler derzeit Fleisch aus Zellkulturen entwickeln“, resümiert Miersch.

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Datum: 13.03.2007 - 10:11 Uhr
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