(ots) - Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg (CSU) hat die Deutschen in der Diskussion um den Islam vor
Geschichtsvergessenheit gewarnt. "Es ist richtig, wenn wir bei aller
Beschäftigung mit dem Reichtum und der wunderbaren Vielfalt der
Kulturen sagen, dass wir in unserem Lande nicht die eigene Kultur
vergessen oder auch nur ansatzweise relativieren dürfen", sagte
Guttenberg der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Samstagausgabe). Der CSU-Politiker verteidigte Ex-Bundesbankvorstand
Thilo Sarrazin für die angestoßene Integrationsdebatte. "Sarrazin hat
den Finger in einige offen klaffende Wunden gelegt", so Guttenberg.
Etwa in der Frage, wie die Politik mit Integration umgehen müsse.
"Offensichtlich haben wir diese Diskussion nicht genug geführt",
sagte Guttenberg. Indirekt kritisierte der Minister Kanzlerin Merkel,
die sich kritisch zu Sarrazins Buch geäußert hatte, ohne es gelesen
zu haben. "Für mich gilt, dass ich mich dann zu den Thesen eines
Buches äußere, wenn ich es gelesen habe."
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