(ots) - Gleich zwei überraschende Wendungen hat gestern
das hitzige Gerangel um Stuttgarts Bahnhofsabriss genommen. In
höchster Not setzt die Landesregierung auf Zeit und will zunächst
einen Teil der Bahnhofsfassade stehen lassen. Dieses Einlenken dürfte
die Fundamentalisten auf der anderen Seite des Bauzauns kaum reichen
- zumal die Motorsägen an anderer Stelle weiter kreischen. Der
Vorwurf des Landespolizeichefs, die Demonstranten seien für die
Gewalt am vergangenen Donnerstag verantwortlich, birgt weiteren
Sprengstoff. Zum einen gibt es einen Spitzenbeamten, der nichts ohne
nachprüfbare Fakten behaupten darf. Zum anderen sind da
Demonstrationsteilnehmer, die die Welt nicht mehr verstehen. Für sie
zählen weder polizeiliche Platzverweise noch demokratische
Entscheidungswege - und Volksabstimmungen nur dann, wenn sie zum
gewünschten Ergebnis führen. Alles andere wird abgelehnt. In dieser
Haltung offenbart sich am Ende der rigorose Egoismus von
selbsternannten Parkschützern, die sich eigentlich entschuldigen
sollten - bei der Polizei und nicht umgekehrt.
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