(ots) - Nach den Enthüllungen des stern hat Peter
Limacher, der Chefermittler und Disziplinarchef der Uefa, seine
Aufgaben zur Verfügung gestellt. Zudem berichtet das Hamburger
Magazin in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe, dass
man auch beim Deutschen Fußball-Bund den Plan einer Ermittlereinheit
mit Insidern aus dem Wettmilieu verfolgt hat. Ein
DFB-Spitzenfunktionär hatte vorgeschlagen, sich am Beispiel der Uefa
zu orientieren. Das DFB-Präsidium entschied sich jedoch dagegen.
"Solche Dinge sind Angelegenheiten der Staatsanwaltschaften", sagte
Verbandschef Theo Zwanziger dem stern.
Nach einer Sitzung des Uefa-Exekutivkommitees in
Minks,Weißrussland, antwortete der Generalsekretär Gianni Infantino
auf die Frage eines stern-Redakteurs, Peter Limacher habe "sich
entschieden, von seiner Position als Uefa-Disziplinarchef
zurückzutreten". Infantino erklärte weiter: "Mister Boksic hat
vorgegeben, jemand zu sein, der er offensichtlich nicht ist. Die Uefa
wurde tatsächlich betrogen." Robin Boksic, ein Kroate aus München,
war von Limacher ins Ermittlerteam der Uefa geholt worden. In dieser
Funktion bezichtigte Boksic Fußballer und Mannschaften der
Spielmanipulation.
"Herr Limacher", so Infatino, "hat einen schweren professionellen
Fehler gemacht. Er hat mit den Medien geredet, insbesondere mit dem
stern. Es gibt keinen Grund, über einen Fall zu reden, der nicht
existiert." Damit meinte Infantino die angebliche Spielmanipulation
durch den FC Bayern im Uefa-Cup-Halbfinale 2008, zu der sich Boksic
und Limacher umfangreich geäußert hatten. Es gebe "keinen irgendwie
gearteten Beweis" einer Spielmanipulation, räumte Infantino ein.
Limacher habe vielleicht gedacht, "er könne seinerseits Informationen
von den Medien erhalten", sagte Infantino, und: "Der Schuss ist wohl
nach hinten losgegangen."
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