(ots) - Ein Geheimdienst ist dann erfolgreich, wenn die
Öffentlichkeit von seinen Erfolgen möglichst gar nicht erst erfährt.
Dass die Informationen über geplante Attentate in Europa jetzt in die
Medien gelangten, beruht daher vermutlich auf Kalkül. Nicht unbedingt
jenes, das Kritiker jetzt sofort wittern werden: dass die Spione
nämlich nur wieder einmal eine Gefahr beschwören, um ihre eigene
Existenz zu rechtfertigen. Diesmal handelt es sich wohl eher um einen
Akt der psychologischen Kriegsführung. Die zuletzt immer intensivere
Jagd auf die führenden Köpfe der Taliban und der al Qaida beginnt
nach Einschätzung der Experten die Islamisten zu destabilisieren.
Dieser Effekt soll durch die Veröffentlichung von Fahndungserfolgen
noch verstärkt werden. Gewiss, von einer unmittelbaren
Anschlagsgefahr konnte wohl keine Rede sein. Aber soll man das
beklagen? Oder nicht lieber froh darüber sein, dass die Pläne schon
im Vorfeld aufgedeckt wurden? Wir müssen uns jedenfalls darüber im
Klaren sein, dass es ohne die Arbeit der Geheimdienste, so sehr sie
auch manchmal geschmäht und bespöttelt werden, mit ziemlicher
Sicherheit auch in Deutschland schon blutige Terroranschläge gegeben
hätte. Der Wille dazu war da, nur die Gelegenheit fehlte.
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