(ots) - Es ist ein politischer Paukenschlag: Ed, der
jüngere der beiden Miliband-Brüder, hat sich im Duell um den Vorsitz
der Labour-Partei gegen seinen Bruder David durchgesetzt. Damit steht
fest, dass Labour einen Schlussstrich unter jenen einst von Tony
Blair verkörperten Kurs zieht, der ein klares Bekenntnis zur starken
Rolle des Sozialstaats mit einem ebenso eindeutigen Bekenntnis zur
Marktwirtschaft verband. Ed Miliband sinnierte zuletzt lieber
öffentlich über die Ungerechtigkeit des Kapitalismus und avancierte
damit zum Liebling der Gewerkschaften, deren Unterstützung für seinen
Sieg entscheidend gewesen sein dürfte. Unter Ed Miliband wird Labour
wieder links blinken, auch wenn damit noch längst nicht klar ist,
wohin die politische Fahrt am Ende gehen wird. Die politische
Auseinandersetzung mit der neuen Regierung aus Konservativen und
Liberaldemokraten ist nicht das Problem. Miliband wird den Protest
gegen die angekündigten Sparmaßnahmen organisieren. Aber für einen
massiven Ausbau des Staatssektors, wie ihn die Gewerkschaften
fordern, gibt es unter den britischen Wählern keine Mehrheit. Fällt
Labours Linkswende zu scharf aus, droht sich die Partei im
Oppositions-Ghetto einzumauern.
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