(ots) - Ein Kommentar von Matthias Beermann:
Natürlich denkt man sofort an die Szene auf dem Petersplatz in
Rom, wo am 13. Mai 1981 der türkische Rechtsextremist Mehmet Ali Agca
auf Papst Johannes Paul II. schoss. Nun ist möglicherweise sein
Nachfolger einem weiteren Attentat entgangen. Noch ist es zu früh, um
über den Grad der Gefährdung zu urteilen, der von den fünf in London
verhafteten Männern ausging. Doch sollte sich bestätigen, dass sie
tatsächlich das Oberhaupt der katholischen Kirche ermorden wollten,
würde dies die düsteren Szenarien bestätigen, vor denen westliche
Geheimdienste schon seit Monaten warnen. Dem Terror ist nichts
heilig. Der Papst ist spätestens im Visier der Radikalen, seit er
sich kritisch zu bestimmten Facetten des Islam geäußert hat. Ein
Anschlag auf den Heiligen Vater liegt aber vor allem in der perversen
Logik der Attentäter, die vor allem eins wollen: Hass sähen und die
Glaubensgemeinschaften gegeneinander aufstacheln. Man kann sich
ausmalen, was passieren würde, wenn die Tat gelungen wäre. Alle
Aufrufe der Besonnenen, alle Appelle der Friedfertigen würden
vermutlich nicht ausreichen, um eine Welle der Gewalt zu verhindern.
Gerade deswegen ist die Gelassenheit, mit der Benedikt XVI. seinen
Besuch fortsetzt, auch eine wichtige Botschaft: Wir dürfen uns vom
Hass der Extremisten nicht anstecken lassen.
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