(ots) - Die 68er - ergraut im Marsch durch die
Institutionen. Die Generation Golf - abgewrackt im Börsenstrudel.
Nach Gutmenschentum und Hedonismus nun die Generation Geradeaus. Die
Jugend von heute ist ein wenig politischer geworden, wie nicht
zuletzt die Bildungsstreiks beweisen. Anders als die 68er erklärt sie
die Politik aber nicht zum Lebensinhalt. Sie strebt ins Berufsleben.
Anders als die Generation Golf aber hängt sie nicht der Illusion
nach, möglichst schnell reich werden zu können. Doch die neue
Shell-Jugendstudie offenbart auch eine zerrissene Generation. Wenn
heute nur noch 40 Prozent der Kinder aus sozial schwachen Familien
zuversichtlich in die Zukunft blicken, dann ist das ein Alarmsignal.
Wo Familie nicht funktioniert, laufen alle Bildungsreformen, alle
Anstrengungen des Sozialstaats letztlich ins Leere. Auch das ist eine
Lehre aus der Jugendstudie. Wenn Bundesfamilienministerin Kristina
Schröder (CDU) nun abermals frühkindliche Bildung propagiert, ist das
eben nur die halbe Wahrheit. Wer die Kinder fördern will, der muss
bei den Eltern anfangen.
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