(ots) - Ein Kommentar von Gregor Mayntz:
Was ist nur aus dieser Union geworden? Ein Verteidigungsminister,
der aus der Wehrpflicht heraus will, ein Umweltminister, der aus der
Kernkraft heraus will - und eine Vertriebenenpräsidentin, die aus dem
CDU-Vorstand heraus will, weil sie als Konservative an dieser Stelle
unter Vereinsamung leidet. Die Merkel-Partei regiert. Und die
Kanzlerin achtet mit dem Hebel der Macht sorgfältig darauf, dass die
Christdemokratie sich modern anfühlt und aufgeklärt aussieht. Aber
viele Anhänger stöhnen, weil sie ihre inneren Reflexe immer seltener
im pragmatischen Handlungsrahmen wiederfinden. Das könnten sie wohl
noch verkraften, wenn ihnen die Kochs, die Schönbohms, die
Steinbachs, die Merz' erklärten, warum das gut für Deutschland sei.
Doch die konservativen Aushängeschilder sind abgehängt. Wenn ein
Peter Gauweiler das Noch-SPD-Mitglied Thilo Sarrazin auffordert, der
Union beizutreten, liegt die Brisanz offen zu Tage. Es brauchte links
der SPD nur einen Lafontaine, um die Sozialdemokratie nachhaltig zu
schwächen und die Linke zum Faktor zu machen. Die nach links
rutschende CDU gibt rechts von sich immer mehr Raum für
Persönlichkeiten, die ähnliches dort bewirken könnten.
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