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ZDF-Politbarometer September I 2010 / Mehrheit gegen längere Laufzeiten von Atomkraftwerken / 57 Prozent beklagen schlechtes Miteinander von Deutschen und Ausländern

ID: 255574

(ots) - Die Pläne der Bundesregierung, nicht am
beschlossenen Atomausstieg bis 2021 festzuhalten, sondern die
Laufzeiten der Atomkraftwerke darüber hinaus um durchschnittlich
zwölf Jahre zu verlängern, werden von 61 Prozent der Befragten
abgelehnt. Nur 33 Prozent unterstützen dieses Vorhaben (weiß nicht: 6
Prozent). Im Einzelnen sprechen sich 57 Prozent der CDU/CSU-Anhänger
und 58 Prozent der FDP-Anhänger für eine Laufzeitverlängerung aus,
dagegen sind die meisten Anhänger von SPD (71 Prozent), Linke (83
Prozent) und Grünen (90 Prozent) für den unter Rot-Grün beschlossenen
Atomausstieg.

Dem Vorwurf, die Bundesregierung habe bei ihrem neuen
Energiekonzept hauptsächlich die Interessen der Betreiber von
Atomkraftwerken berücksichtigt, stimmen 65 Prozent der Befragten zu,
22 Prozent sehen dies nicht so, und 13 Prozent können es nicht
beurteilen. Dabei meinen nicht nur die Anhänger der
Oppositionsparteien (SPD-Anhänger: 75 Prozent, Linke-Anhänger: 91
Prozent, Grüne-Anhänger: 82 Prozent) mehrheitlich, dass dieser
Vorwurf zutrifft, sondern auch 56 Prozent der FDP-Anhänger und 49
Prozent der CDU/CSU-Anhänger.

Die Thesen von Thilo Sarrazin zum Thema Ausländer und Integration
prägten in den letzten Wochen die öffentliche Diskussion. 56 Prozent
der Befragten sind der Meinung, dass Thilo Sarrazin mit seiner Kritik
Recht habe, 28 Prozent verneinen das (weiß nicht 16 Prozent). Diese
Einschätzung wird in fast allen Parteianhängergruppen mehrheitlich
geteilt, lediglich bei den Anhängern der Grünen halten sich
Zustimmung und Ablehnung die Waage.

Unabhängig von der politischen Couleur beklagt die Mehrheit ein
schlechtes Miteinander von Deutschen und Ausländern: Für insgesamt 57
Prozent funktioniert das Zusammenleben von Deutschen und Zuwanderern
bei uns weniger gut (47 Prozent) oder gar nicht gut (10 Prozent), für




zusammen 40 Prozent jedoch gut (38 Prozent) oder sehr gut (2
Prozent). Dabei meinen 38 Prozent, dass für die Integration von
ausländischen Mitbürgern bei uns zu wenig getan werde, 34 Prozent
halten es für gerade richtig, und 21 Prozent glauben, es werde zu
viel getan (weiß nicht: 7 Prozent). Von einem mangelnden
Integrationswillen der in Deutschland lebenden Ausländer gehen 68
Prozent der Befragten aus, lediglich 24 Prozent glauben, dass die
meisten Ausländer genug für ihre Eingliederung tun (weiß nicht: 8
Prozent).

In der politischen Stimmung haben die Regierungsparteien im
Vergleich zum Vormonat leicht verloren: Die CDU/CSU kommt jetzt auf
33 Prozent (minus 2) und die FDP auf 3 Prozent (minus 1). Die SPD
kann auf 33 Prozent (plus 3) zulegen, die Linke bleibt mit 10 Prozent
ebenso wie die Grünen mit 17 Prozent unverändert.

Wenn bereits am nächsten Sonntag gewählt würde, würden
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie
koalitionstaktische Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen,
die in der Politbarometer-Projektion berücksichtigt sind: Die CDU/CSU
erhielte danach 32 Prozent (minus 1), die SPD unverändert 31 Prozent,
die FDP käme auf 5 Prozent und die Linke auf 10 Prozent (beide
unverändert). Die Grünen verbesserten sich auf 17 Prozent (plus 1),
ihren bisher höchsten Wert im Politbarometer. Die sonstigen Parteien
zusammen lägen bei 5 Prozent (unverändert).

Die Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker wird
weiterhin von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg
angeführt. Er kommt nach Sympathie und Leistung auf der Skala von +5
bis -5 auf einen Durchschnittswert von 2,1 (Aug.: 2,0). Auf Platz
zwei steht wieder Frank-Walter Steinmeier mit 1,3 (Aug.: 1,6), vor
Ursula von der Leyen mit unveränderten 1,3. Danach folgen
Bundeskanzlerin Angela Merkel mit 0,9 (Aug.: 1,0), Hannelore Kraft
ebenfalls mit 0,9 (unverändert), Wolfgang Schäuble mit 0,8 (Aug.:
0,9) und Sigmar Gabriel mit 0,7 (unverändert). Leichte Einbußen hat
Horst Seehofer mit 0,2 (Aug.: 0,4). Am unteren Ende des Rankings und
im Negativbereich bleiben Philipp Rösler mit minus 0,6 (Aug.: minus
0,4) und Guido Westerwelle mit minus 1,5 (Aug.: minus 1,6).

Der Rückhalt des FDP-Chefs in der eigenen Partei wird mittlerweile
von zwei Drittel der Befragten angezweifelt: 66 Prozent glauben
nicht, dass die FDP voll hinter der Politik von Guido Westerwelle
steht, nur für 16 Prozent besitzt er den vollen Rückhalt (weiß nicht:
18 Prozent). Im Mai dieses Jahres waren noch 45 Prozent überzeugt
davon (nein: 41 Prozent, weiß nicht: 14 Prozent), dass die FDP ihn in
wichtigen politischen Fragen uneingeschränkt unterstütze, und im
Januar sogar 72 Prozent (nein: 15 Prozent, weiß nicht: 13 Prozent).

Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 7. bis 9. September 2010 bei 1221 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40
Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10
Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer
sendet das ZDF am Freitag, 24. September 2010.

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer



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Datum: 10.09.2010 - 10:49 Uhr
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