WAZ: Der Fall Brunner - Hartes Urteil. Kommentar von Frank Preuß
(ots) - Der Fall Dominik Brunner, er hat das Land bewegt.
Für Wochen, Monate, an mehr ist im täglichen Nachrichtenfluss und in
einer Zeit permanenter Reizüberflutung ja kaum noch zu denken. Der
Geschäftsmann aus München, totgeprügelt von zwei jungen Männern,
wurde zur Symbolfigur für Zivilcourage.
Dass der Richter die beiden Täter nun mit den nahezu
härtestmöglichen Strafen ins Gefängnis schickte, musste man trotzdem
nicht zwangsläufig erwarten. Denn der Prozess ließ Zweifel aufkommen,
ob das plumpe Gut-Böse-Schema funktioniert. Immerhin hatte Brunner
zuerst zugeschlagen und war an einem Herzanfall gestorben. Auch
widersprachen sich Zeugen fortlaufend, über 50 wurden gehört. Nicht
leicht, sich in einem von so vielen Emotionen begleiteten Verfahren
klarzumachen, wer da über die verlässlicheren Erinnerungen verfügte.
Das Drama hat vor einem Jahr den üblichen Reflex in der Republik
ausgelöst: Was hätte ich in seiner Situation getan? Eine Frage, mit
der man sich schneller konfrontiert sieht, als einem lieb sein kann.
Und auf die vermutlich auch nach Solln und nach all den Sonntagsreden
viele keine andere Antwort gäben als vorher. Oder hat sich in unseren
Köpfen doch etwas getan? Es wäre ein Trost.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion(at)waz.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 06.09.2010 - 19:35 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 253011
Anzahl Zeichen: 1523
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Kategorie:
Diese Pressemitteilung wurde bisher
0 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"
WAZ: Der Fall Brunner - Hartes Urteil. Kommentar von Frank Preuß"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westdeutsche Allgemeine Zeitung (
Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum
Haftungsauschluß (gemäß
TMG - TeleMedianGesetz) und dem
Datenschutz (gemäß der
DSGVO).
Die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer (CSU) nach einem Zuzugsstopp für Muslime zielt nach
Einschätzung des früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) in die falsche Richtung. "Ein Großteil unseres
I ...
Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium wird es im
Ruhrgebiet nicht geben. Dies ergab eine flächendeckende Umfrage der
WAZ-Lokalredaktionen. Damit läuft der Schulversuch der rot-grünen
Minderheitsregierung an Rhein und Ruhr ins Leere.
An ...
Flacht die Erregungskurve einer gut ausbeutbaren
öffentlichen Debatte zu früh ab, darf man gewiss sein, dass einer
kommt und neues Öl ins Feuer gießt. Einer wie Horst Seehofer. Im
Gefolge der Sarrazin-Aufwallungen fällt es dem CSU-Vorsitzende ...