(ots) - Natürlich könnte man sagen: Der Staat nimmt
mit dem Atomkompromiss vom kommenden Jahr an 2,6 Milliarden Euro mehr
ein als bisher. Das ist viel Geld. Man kann aber auch sagen: Hier hat
die Industrie sich durchgesetzt, und zwar auf ganzer Linie. Denn
abgesehen von der befristeten Brennelementesteuer und einem
freiwilligen Fonds zur Entwicklung grüner Technologien kommen die
Stromkonzerne weitgehend um Zusatzkosten herum. Und keiner kann
sagen, er habe es nicht gewusst. Union und FDP sind mit dem Ziel der
Laufzeitverlängerung in den Wahlkampf gezogen, das Vorhaben steht im
Koalitionsvertrag. Die Mehrheit der Wähler nahm also in Kauf, diese
Technologie noch mindestens anderthalb Jahrzehnte länger in
Deutschland zu haben. Mit der Gefahr alternder Meiler müssen jedoch
alle Deutschen leben, und mit der Ungewissheit, wo der radioaktive
Müll ein Endlager finden soll. Es ist ein hohes Risiko, das die
Atomwirtschaft dem Bund aufbürdet - für 2,6 Milliarden Euro jährlich.
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