(ots) - Seit einem Jahr werden Pflegeheime und
ambulante Dienste überprüft. Doch das einzige greifbare Ergebnis des
Pflege-TÜVs sind Streit und Prozesse. Die Angehörigen können mit den
guten Noten, die allerorten vergeben werden, wenig anfangen. Sie
müssen sich weiterhin auf ihren eigenen Eindruck und Gespräche mit
der Heimleitung verlassen. Der Pflege-TÃœV hat sein Ziel bislang
komplett verfehlt. Die Alternative kann aber nicht darin bestehen,
die unangemeldeten Überprüfungen der Heime und Dienste wieder
abzuschaffen. Vielmehr muss dringend und systematisch bei der
Bewertung nachgebessert werden. Beim Eiskunstlauf unterscheidet man
aus gutem Grund zwischen A-Note für die Technik und B-Note für die
Haltung. Eben diese Unterscheidung muss auch beim Pflege-TÃœV
getroffen werden. Die Fragen, ob auf eine ausreichende
Flüssigkeitsversorgung der Patienten geachtet wird oder ob Vorsorge
vor Wundliegen getroffen wurde, zählt in die Kategorie A-Note und
muss bei der Veröffentlichung der Ergebnisse herausgestellt werden.
Die Fragen, ob die Atmosphäre in einem Heim stimmt und die
Speisekarte gut lesbar ist, sind ebenfalls wichtig, zählen aber zur
B-Note. Nur mit so viel Ehrlichkeit macht der Pflege-TÃœV Sinn.
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