WAZ: Bagatell-Kündigungen -
Nicht durchdrehen
- Kommentar von Frank Preuß
(ots) - Die Arbeitsgerichte haben viel zu tun. Viel zu viel.
Wer sich einen Kündigungsstreit ansieht, wie den, über den Hamm jetzt
zu befinden hatte, der weiß warum. Einen Mitarbeiter fristlos zu
feuern, weil er seinen Elektroroller in der Firma für umgerechnet 1,8
Cent aufgeladen hat, ist nun wirklich abenteuerlich. Was für eine
Kultur herrscht in solch einem Unternehmen? Gestern war es der
eingesteckte Pfandbon im Supermarkt, das selbst benutzte
Erfrischungstuch, das für die Fahrgäste gedacht war, die übrig
gebliebenen Maultaschen, die aufgegessen und nicht weggeworfen
wurden: Wer auf diese Art sein Personal loswerden will, gefährdet den
sozialen Frieden in einer Gesellschaft. Angestellte haben sich an die
Spielregeln zu halten, aber Chefs haben nicht das Recht dazu,
durchzudrehen. Natürlich wird man in den meisten Firmen mit dem Kopf
schütteln und solche Verwerfungen in den eigenen Reihen für undenkbar
halten. Der Fall ist extrem, sonst erregte er nicht diese
Aufmerksamkeit. Gleichwohl zeigt er,was mittlerweile möglich geworden
ist, wie sich das Klima verschärft hat, in dem eine Abmahnung
manchmal gar nicht mehr in Betracht gezogen wird. Gut, dass Richter
dann auf die Bremse treten.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion(at)waz.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 02.09.2010 - 18:31 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 251549
Anzahl Zeichen: 1493
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Kategorie:
Diese Pressemitteilung wurde bisher
0 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"
WAZ: Bagatell-Kündigungen -
Nicht durchdrehen
- Kommentar von Frank Preuß"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westdeutsche Allgemeine Zeitung (
Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum
Haftungsauschluß (gemäß
TMG - TeleMedianGesetz) und dem
Datenschutz (gemäß der
DSGVO).
Die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer (CSU) nach einem Zuzugsstopp für Muslime zielt nach
Einschätzung des früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) in die falsche Richtung. "Ein Großteil unseres
I ...
Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium wird es im
Ruhrgebiet nicht geben. Dies ergab eine flächendeckende Umfrage der
WAZ-Lokalredaktionen. Damit läuft der Schulversuch der rot-grünen
Minderheitsregierung an Rhein und Ruhr ins Leere.
An ...
Flacht die Erregungskurve einer gut ausbeutbaren
öffentlichen Debatte zu früh ab, darf man gewiss sein, dass einer
kommt und neues Öl ins Feuer gießt. Einer wie Horst Seehofer. Im
Gefolge der Sarrazin-Aufwallungen fällt es dem CSU-Vorsitzende ...