(ots) - Verteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg ist mit seinen kühnen Reformplänen an diesem Wochenende
gleich zweimal rau in der Wirklichkeit gelandet: Sein Vorschlag der
"Schnupperzeit" für neue Rekruten, also einer Probezeit, in der beide
Seiten entscheiden dürfen, ob eine Weiterbeschäftigung unter den
Sonderbedingungen von Streitkräften sinnvoll ist, muss eine pure
Selbstverständlichkeit sein für eine künftige deutsche Berufsarmee.
Steckt dahinter etwa das indirekte Eingeständnis, dass es sehr schwer
werden wird, ohne Wehrpflicht die nötigen Soldaten zu gewinnen?
Irritierend wirkt auch, dass es doch keine Tabus geben sollte bei der
Reformdiskussion. Guttenberg hat aber jetzt versprochen, dass er die
noch rund 400 Kasernen-Standorte mit Samthandschuhen anfassen werde.
Gerade in diesem Bereich jedoch wäre durch Zusammenlegungen viel
Geld zu sparen. Vermutlich will der Minister gefährlichen
kommunalpolitischen Widerstand vermeiden. Vor allzu großen
Zugeständnissen sei der CSU-Politiker indes gewarnt: Ein bloßer
Schrumpfungsprozess aus Spardruck würde die Bundeswehr im Kern zu
sehr beschädigen. Letztlich geht es um unser aller Sicherheit. Der
Minister muss also klaren Kurs halten.
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