(ots) - Das war mindestens ein Interview zu viel! Thilo
Sarrazin hätte besser geschwiegen, als Unsägliches über jüdische Gene
in die Welt hinauszuposaunen. Seine im übrigen in der Sache
grundfalsche Behauptung über die besondere genetische Disposition
»der« Juden im Verhältnis zu einer Volksgruppe - in diesem Fall »die«
Basken - hat ihn endgültig isoliert. Heute erscheint sein Buch, in
dem er sich, soweit bekannt, wohlweislich nicht zu irgendeinem
Juden/Rasse-Vergleich versteigt. Sarrazin wandelt seit langem auf dem
schmalen Grad zwischen Provokation und Beleidigung, zwischen
Zuspitzung und Ãœbertreibung. Dabei will er ernstgenommen werden und
seine Thesen über nationales Selbstverständnis, Missbrauch von
Gastfreundschaft und die Faulheit urdeutscher Sozialstaatsschädiger
voranbringen. Das wird nichts mehr. Auch weniger eifernde
Integrationskritiker wenden sich ab - dabei ist in eine Debatte über
gelingende Eingliederung dringend erforderlich. Sarrazin weiß, dass
er mit dem Feuer spielt, jetzt hat es ihn versengt.
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