(ots) - Die neue Schulministerin macht es recht
geschickt, um nicht zu sagen: raffiniert. Die Gründung von
Gemeinschaftsschulen sei Sache der Kommunen, versichert sie, lässt
aber zugleich erkennen, dass diese neue Schulform - von der CDU als
"Einheitsschule" verteufelt - mit tatkräftiger Unterstützung des
Landes rechnen kann. Auf diese Weise kann Rot-Grün auf mittlere Sicht
gewissermaßen durch die Hintertür erreichen, was derzeit nur die
Linkspartei fordert: eine Schule für alle. Das ist eine Kampfansage
an die Gymnasien, die sicher zu Gegenreaktionen führen wird. Die
Union droht bereits mit einem Volksentscheid. Doch dafür ist es noch
zu früh. Es gibt noch nicht einmal ein Gesetz, gegen das die Gegner
der rot-grünen Schulpolitik einen Volksaufstand anzetteln könnten.
Schulministerin Sylvia Löhrmann ist in einer bequemen Position: Sie
kann unter Berufung auf das von Schwarz-Gelb verabschiedete
Schulgesetz die ersten Gemeinschaftsschulen als Modellversuche
durchwinken, ohne den Landtag einschalten zu müssen. Sollte
irgendwann doch ein neues Schulgesetz nötig sein, wird Rot-Grün wohl
die Unterstützung der Linkspartei bekommen. Der ist das gegliederte
Schulwesen schon lange ein Dorn im Auge.
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