WAZ: Datenschutz für Arbeitnehmer -
Der Alltag zählt
- Kommentar von Dirk Hautkapp
(ots) - Die fortschreitende Technik ermöglicht Unternehmen
immer tiefere Einblicke in das Leben ihrer Mitarbeiter - sei es durch
Videokontrollen, Ãœberwachung von Internetnutzung und E-Mail-Verkehr
oder gar Ortung des Aufenthaltsortes übers Handy. Welches
Missbrauchspotenzial sich hier aufgebaut hat, zeigen die vielen
peinlichen Datenschutzaffären der jüngeren Vergangenheit: Mit
Mini-Kameras hatte der Lebensmitteldiscounter Lidl seine Mitarbeiter
sogar beim Gang aufs Klo überwacht. Die Deutsche Telekom setzte
Detektive auf Mitarbeiter an, um Lecks im Konzern zu ermitteln. Und
bei der Bahn ließ man drei Viertel der Mitarbeiter durchleuchten, um
Korruption im Unternehmen zu bekämpfen. Was hier geschah, hat zu
Recht bundesweit Empörung und Beunruhigung ausgelöst. Dass der
Gesetzgeber dem ausufernden Trend zur gläsernen Belegschaft
entgegentritt, war überfällig. Wie unmissverständlich klar und
praktikabel die mühsam gefundenen Kompromisse wirklich sind, wird
sich erst zeigen. Das Ansinnen, dem Arbeitgeber Zutritt zur
Privatsphäre seiner Angestellten zu versagen und eine
Rundumüberwachung unmöglich zu machen, ist löblich. Aber nicht mehr.
Der Alltag zählt.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion(at)waz.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 24.08.2010 - 18:32 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 246801
Anzahl Zeichen: 1463
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Kategorie:
Diese Pressemitteilung wurde bisher
0 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"
WAZ: Datenschutz für Arbeitnehmer -
Der Alltag zählt
- Kommentar von Dirk Hautkapp"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westdeutsche Allgemeine Zeitung (
Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum
Haftungsauschluß (gemäß
TMG - TeleMedianGesetz) und dem
Datenschutz (gemäß der
DSGVO).
Die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer (CSU) nach einem Zuzugsstopp für Muslime zielt nach
Einschätzung des früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) in die falsche Richtung. "Ein Großteil unseres
I ...
Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium wird es im
Ruhrgebiet nicht geben. Dies ergab eine flächendeckende Umfrage der
WAZ-Lokalredaktionen. Damit läuft der Schulversuch der rot-grünen
Minderheitsregierung an Rhein und Ruhr ins Leere.
An ...
Flacht die Erregungskurve einer gut ausbeutbaren
öffentlichen Debatte zu früh ab, darf man gewiss sein, dass einer
kommt und neues Öl ins Feuer gießt. Einer wie Horst Seehofer. Im
Gefolge der Sarrazin-Aufwallungen fällt es dem CSU-Vorsitzende ...