(ots) - Dass die Mission erfüllt wäre, wird so schnell
keiner mehr sagen im Weißen Haus. "Mission Accomplished" - kaum hatte
George W. Bush das Banner auf einem Flugzeugträger entrollen lassen,
lief ihm der Irak katastrophal aus dem Ruder. Schon deshalb belässt
es Barack Obama bei betont leisen Tönen, mögen seine Generäle in
Nahost auch einen Meilenstein feiern: den Abzug der letzten
Kampfbrigade aus dem Zweistromland. Ãœber sieben Jahre sind seit dem
Einmarsch in Bagdad vergangen, mehr als 4000 US-Soldaten ließen
seitdem ihr Leben (von den mindestens 100.000 irakischen Toten wird
leider selten gesprochen). Der Präsidentschaftskandidat Obama gewann
einst an Profil, weil er gegen die Invasion war. Nun sollen
eingehaltene Rückzugsfahrpläne beweisen, dass er eisern Kurs hält.
Doch Skepsis bleibt. Fünfzigtausend GIs sind weiter im Land
stationiert. Nur werden sie nicht mehr als Kampftruppen deklariert,
sondern als Berater. Sollten sich die Spannungen wieder verschärfen,
werden sie kämpfen müssen. Auf wie schmaler Basis sich der
Fortschritt bewegt, zeigt das aktuelle Machtgerangel. Fünf Monate
nach der Parlamentswahl haben sich die irakischen Rivalen noch nicht
auf die nächste Regierung geeinigt.
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