(ots) - Wer die Rente mit 67 für volkswirtschaftlich
notwendig und demografisch unausweichlich hält, gehört in unserem
Land einer Minderheit an. Er hat aber Recht. Das Umfrageergebnis,
dass nur sieben Prozent der Bürger die Rente mit 67 richtig finden,
ist erschreckend angesichts unserer Bevölkerungsentwicklung. Denn
würde man umgekehrt fragen: Sind Sie bereit, deutlich mehr an Steuern
und Sozialabgaben zu zahlen, würden sicherlich noch weniger als
sieben Prozent antworten: aber ja. An der Rente mit 67 führt kein Weg
vorbei. Deshalb ist es höchste Zeit, dass sich Arbeitgeber,
Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände darauf einstellen. Die
Chemie-Gewerkschaft IG BCE geht mit gutem Beispiel voran. Sie ersinnt
schon kreative Modelle, die denjenigen, die aus körperlichen Gründen
nicht bis zum Alter von 67 Jahren arbeiten können, einen früheren
Ausstieg mit auskömmlichem Ruhegehalt sichern. Es ist Zeit, die
Debatte um die Rente mit 67 endlich vom Kopf auf die Füße zu stellen
und nicht mehr zu rufen: Viele können nicht so lange arbeiten.
Vielmehr muss die Frage beantwortet werden, wie wir die Arbeitswelt
verändern, damit die Allermeisten bis 67 dabei bleiben.
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