(ots) - Eine kluge Antwort auf die Frage Fleisch oder kein
Fleisch heißt weniger Fleisch. Wem hilft es, die Frage kategorisch zu
beantworten oder über Prinzipientreue zu debattieren? Der
Fleischesser ist kein Killer, der Vegetarier kein lustfeindlicher
Kauz. Den Konsum von Fleisch aber einzuschränken, das hilft Mensch
und Tier gleichermaßen. Ein Deutscher isst laut UNO-Statistik pro
Jahr 88,7 Kilo Fleisch und Fisch, ein Amerikaner 130 Kilo. Der Bedarf
wächst weltweit, die Folgen sind bekannt: stärkere Massentierhaltung,
überfischte Meere, wachsende Umweltprobleme. Mit der Haltung von
Nutztieren in der Nähe von Großstädten und internationalem Handel mit
Fleischprodukten breiten sich Tierkrankheiten aus, die auf Menschen
überspringen. Wer die radikale Abkehr predigt, stößt beim Liebhaber
eines saftigen Filetsteaks logischerweise auf Widerstand. Aber es
muss doch keineswegs täglich Fleisch auf den Tisch. Damit einher geht
die Qualitätsfrage, die nur dann populär ist, wenn ein
Lebensmittelskandal gerade das Land erschüttert. Wer ein Kotelett für
99 Cent kauft, kann sich denken, wie das Schwein gelebt hat und wie
es gestorben ist. Und ein Genusserlebnis ist es mitnichten. Ein
stärkeres Be-wusstsein für das, was man isst, führt automatisch zu
weniger Fleisch auf dem Teller. Dann ist Verzicht kein Verlust an
Lebensqualität, sondern ein Gewinn.
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