PresseKat - PHOENIX-Pressemitteilung: Zollitsch für besseres Präventionskonzept gegen Kindesmissbrauch/ "

PHOENIX-Pressemitteilung: Zollitsch für besseres Präventionskonzept gegen Kindesmissbrauch/ "Zölibat kein Dogma" - Schnelle Abschaffung nicht zu erwarten

ID: 244341

(ots) - Bonn/Freiburg, 18. August 2010 - Die katholische
Kirche will sich für ein besseres Präventionskonzept einsetzen, um
Kindesmissbrauch in der Gesellschaft vorzubeugen. "Ich bin selber
erschrocken über die Breite dessen, was nun aufgetreten ist", sagte
Erzbischof Robert Zollitsch. Die Kirche gehe diesen Fragen nach. "Es
ist schlimm, dass Pädophilie in der Gesellschaft so breit vertreten
ist. Aber es ist noch schlimmer, dass das in der Kirche vorkommt,
weil wir einen anderen moralischen Anspruch haben. Wir müssen uns der
Aufklärung und Aufarbeitung stellen und tun dies auch", sagte der
Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, im PHOENIX-KAMINGESPRÄCH
(Ausstrahlung am Sonntag, 22. August, 13.00 Uhr). Die Deutsche
Bischofskonferenz wolle in der nächsten Woche ihre
Missbrauchs-Leitlinien aus dem Jahr 2002 präzisieren, zudem solle ein
Präventionskonzept in der Breite erarbeitet werden, weil man der
gesamten Gesellschaft helfen wolle.

Zur Beurteilung von Fällen in der Vergangenheit sagte Zollitsch:
"Manches, muss man aus der heutigen Erkenntnis sagen, würde man
anders machen." Doch das gelte für die gesamte Gesellschaft. Zugleich
kritisierte Zollitsch die Medien. Die hätten zwar eine Pflicht zur
Aufklärung der Missbrauchsfälle. "Allerdings habe ich auch den
Eindruck gehabt, dass manche Dinge medial benutzt worden sind, um
tatsächlich möglichst der Kirche eins auszuwischen und die Kirche an
den Pranger zu stellen. Zumal die ganze Breite dessen, was in der
Gesellschaft geschieht, zu wenig in den Medien aufgegriffen wird."
Auch in Familie und Sportvereinen gebe es zahlreiche
Missbrauchsfälle.

Zur Diskussion um den Zölibat sagte Zollitsch, dass dieser in der
Breite zu wenig verstanden werde. "Da haben wir auch ein Defizit, das
zu vermitteln." Der Zölibat sei kein Dogma. Doch der Vorsitzende der




Bischofskonferenz geht nicht von einer schnellen Abschaffung aus. Er
sieht eine neue Chance für die Seelsorge darin, dass es neben dem
Priesteramt zahlreiche weitere hauptberufliche Dienste in der
Seelsorge gebe. Diese ergänzten das Priesteramt, und diese
hauptberuflich tätigen Männer und Frauen machten die Kirche in der
Fläche präsent. Eine mögliche Abschaffung des Zölibats wäre so
mächtig, dass sie nur auf einem Konzil beschlossen werden könne, so
Zollitsch. Zudem müsse die ganze Weltkirche einbezogen werden.

HINWEIS AN DIE REDAKTIONEN: Die gesamte Sendung ist für
eingeloggte User ab sofort in der PHOENIX-Presselounge zu sehen.



Pressekontakt:
PHOENIX
PHOENIX-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 190
Fax: 0228 / 9584 198
pressestelle(at)phoenix.de


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Welttag der Humanitären Hilfe am 19. August Ärzte ohne moralische Grenzen: Islamische Scharia entbindet vom hippokratischen Eid./ Wiedenroths tägliche Politik-Karikatur
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 18.08.2010 - 15:49 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 244341
Anzahl Zeichen: 2937

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Bonn



Kategorie:

Vermischtes



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"PHOENIX-Pressemitteilung: Zollitsch für besseres Präventionskonzept gegen Kindesmissbrauch/ "Zölibat kein Dogma" - Schnelle Abschaffung nicht zu erwarten"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

PHOENIX (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von PHOENIX