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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zur Kandidatur von Norbert Röttgen als CDU-Landesvorsitzender

ID: 243850

(ots) - Respekt vor dem Mut. Norbert Röttgen tritt als
Bewerber um das Amt des CDU-Landesvorsitzenden in NRW an. Nach einer
krachenden Niederlage bei der Landtagswahl, ersten Weichenstellungen
in der CDU-Landtagsfraktion und der nicht selbstverständlichen
Zurückhaltung von CDU-Generalsekretär Andreas Krautscheid lässt das
aufhorchen. Viel war zuletzt von den Risiken die Rede, die
Bundesminister Röttgen auf sich nimmt, denn seine Wahl ist keineswegs
sicher. Gerade weil Laschet als Kandidat der Funktionäre gilt, darf
der Berliner Bewerber auf Stimmen der Basis setzen. Allerdings müssen
die kommenden acht Regionalkonferenzen und Diskussionen in den
Kreisverbänden noch einige Argumente mehr bringen. Tatsächlich gibt
es noch kein klares Meinungsbild in der Landespartei. Auf den ersten
Blick haben die 160 000 Mitglieder im Lande nicht einmal eine echte
Wahl. Röttgen sowie der alerte und längst - wie es seine Art ist -
vorgepreschte Laschet sind sich viel zu ähnlich. Beide gelten als
Modernisierer und zu Regierungsbündnissen mit den Grünen fähig.
Röttgen kann der Atomausstieg nicht schnell genug gehen und Laschet
hat ein Verständnis von Familien- und Integrationspolitik, dass
manche in Partei seit 2005 Schwierigkeiten hatten mitzukommen. Noch
deutlicher: Wenn Jürgen Rüttgers am 9. Mai die Wahl nur deshalb
verloren haben sollte, weil zu viele CDU-Sympathisanten zu Hause
geblieben sind, dann stehen jetzt sowohl Röttgen als auch Laschet
exakt für dessen auf Johannes-Rau-Wähler zielende Politik. Es geht
nicht um eine Landtagswahl und eine nur mäßig interessierte
Wählerschaft, sondern um die innere Wiederaufrichtung einer großen
Partei nach einem schmerzlichen Verlust. Deshalb darf die
Entscheidung auch etwas anspruchsvoller sein. Zuhören, Diskutieren,
lange Fragen, knappe Antworten, Abstimmen: Nichts machen Parteien und




ihre Mitglieder lieber. Auch muss niemand in Sorge sein, die CDU
beschäftige sich bis November nur noch mit sich selbst und falle als
Opposition in Düsseldorf aus. Neuwahlen sind bis dahin kaum zu
erwarten und Fraktionschef Karl-Josef Laumann samt seiner
geschrumpften Abgeordnetenriege arbeitet längst daran, den neuen
Nicht-Regierenden ihre Lethargie jenseits der Rückabwicklung aller
schwarz-gelben Errungenschaften auszutreiben. Der Schritt nach vorn
wird nicht ohne Blick zurück möglich sein. Entscheidend könnte
werden, wie stark sich die NRW-CDU mit der Niederlage vom 9. Mai
beschäftigen mag. Sollte es zu einer klaren Distanzierung kommen, die
Formel »System Rüttgers« gebraucht kaum einer in der Union, dann läge
Röttgen vorn. Allerdings braucht sich Laschet nicht hinter den
schwarz-gelben Regierungsjahren in Düsseldorf zu verstecken. Er war
eines der Schwergewichte in NRW.



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Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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Datum: 17.08.2010 - 20:00 Uhr
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