(ots) - Die jüngsten Vorwürfe gegen Klaus Ernst, den
Bundesvorsitzenden der Linkspartei, wiegen schwer. Der gebürtige
Münchner wird mit möglichen Manipulationen von Mitgliederkarteien
bayerischer Kreisverbände in Verbindung gebracht. Der Verdacht, dass
mit geschönten Mitgliederzahlen Parteitagsbeschlüsse beeinflusst
wurden, stammt nicht etwa vom politischen Gegner, sondern vom
Schatzmeister der Linkspartei in Bayern selbst. Das gibt der
unappetitlichen Geschichte zusätzlich Brisanz. Sie ist - ob die
Anschuldigungen zutreffen oder nicht - ein Fall für die Justiz.
Letztlich geht es um den Vorwurf des Betrugs. Ernst muss sich mit
allen juristischen Mitteln wehren, wenn er sich zu Unrecht
angeprangert und als Opfer einer "Intrige" fühlt. Sollte allerdings
an den Vorwürfen etwas dran sein, wäre er als Parteichef
unerträglich. Es läuft derzeit ohnehin nicht gut für den oft
oberlehrerhaft wirkenden obersten Linken, weil er - anders als es
seine antikapitalistische Diktion vermuten lässt - offenbar kein
Verächter schnöden Mammons ist. Mit immer neuen gegen ihn gerichteten
Vorwürfen ist Ernst zu einem Problem für die Linkspartei geworden.
Gesine Lötzsch, seine Partnerin im Führungsduo, dürfte davon
profitieren.
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