(ots) - Als Winston Churchill gefragt wurde, was er als
Premierminister a. D. am meisten vermisse, antwortete er:
Transportation and Information. Dahinter steckte neben der Sehnsucht
nach dem chauffiert werden die Sorge, vom Informationsfluss
abgeschnitten zu sein. Wissen ist bekanntlich Macht. Das weiß auch
die gewaltig ausgreifende Weltfirma Google. Ihr Wissen ist nicht nur
Macht, sondern auch ungeheuer viel Geld wert. Ob sich das all jene
klar machen, die keine Bedenken haben, wenn demnächst ihre Wohnung,
ihr Haus, ihr Auto bildlich erfasst und dann zum Nutzen für wen auch
immer ins Internet gestellt werden? Das Bundesverfassungsgericht hat
aus Artikel 2 der Verfassung ein Grundrecht auf informationelle
Selbstbestimmung entwickelt. Diese goldene Regel des Datenschutzes
sollte rasch verbessert werden, denn wenn die Gesetzgebung zu sehr
dem Datensammel-Furor hinterherhinkt, wäre die alles öffentlich
machen wollende Raserei, wäre das Ausforschen des Privaten als
Geschäftsmodell am Ende kaum zu stoppen. Wir brauchen ein
uneingeschränktes Widerspruchsrecht der Betroffenen gegen die
Filmerei. Und wem als Erzliberalem sonst ein "Privat vor Staat"
leicht über die Lippen geht, der sollte konsequenterweise das Recht
auf Privatheit auch gegen Geschäftemacherei verteidigen.
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