PresseKat - stern: Konzerne nutzten das System Liechtenstein für Schmiergeldzahlungen - Akten der LGT Treuhand

stern: Konzerne nutzten das System Liechtenstein für Schmiergeldzahlungen - Akten der LGT Treuhand belegen verdeckte Millionenzahlungen an Top-Manager - Prominente Namen in Unterlagen

ID: 240936

(ots) - Ernst Piech, Mitglied der Porsche-Dynastie und
älterer Bruder des VW-Aufsichtsratchefs Ferdinand Piech unterhielt im
Steuerparadies Liechtenstein eine Treuhandgesellschaft. Ebenso der
frühere Präsident von Indonesien, der Diktator Haji Mohamed Suharto.
Dies berichtet das Hamburger Magazin stern in seiner neuen, am
Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Es stützt sich dabei auf Unterlagen
der fürstlichen LGT Treuhand.

Auch multinationale Konzerne nutzten die Vorteile der Steueroase.
Die LGT-Unterlagen, so der stern, dokumentieren Schmiergeldzahlungen
des Schweizer Elektroriesen Asea Brown Boveri (ABB). Vor der
Übernahme des französischen Automatisierungsspezialisten Entrelec
2001 flossen verdeckte Millionen-Zahlungen von ABB auf das private
Stiftungskonto des damaligen Entrelec-Präsidenten. Außerdem landeten
bei einem Indien-Deal ABB-Provisionszahlungen in zweistelliger
Millionenhöhe im Fürstentum, transferiert über Tarnfirmen mit Sitz
auf den British Virgin Islands. Laut einem Handbuch eines ehemaligen
Mitarbeiters bot die LGT Treuhand ihren Kunden einen Full-Service bei
der Gründung und Löschung solcher Briefkastenfirmen, berichtet das
Magazin.

Auch der mittlerweile insolvente Baukonzern Philipp Holzmann
unterhielt jahrzehntelang eine geheime Gesellschaft bei der LGT
Treuhand. Als Bundeskanzler Gerhard Schröder 1999 zur Rettung des
maroden Bauunternehmens Staatshilfen versprach, lag in Liechtenstein
laut dem stern vorliegenden Unterlagen noch ein mittlerer
sechsstelliger D-Mark-Betrag. Nach Recherchen des Magazins wurde
außerdem ein zweistelliger Millionen-Gewinn aus einem Bauprojekt in
Ägypten über das Liechtensteiner Geheimkonto kaschiert.

Die LGT Treuhand geriet im Februar 2008 nach der Festnahme von
Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel weltweit in die Schlagzeilen, als
bekannt wurde, dass ihr ehemaliger Mitarbeiter Heinrich Kieber




Kundendaten geklaut hatte. Deutsche Steuerfahnder erhielten die Daten
auf Vermittlung des Bundesnachrichtendienstes (BND), der Kieber für
die brisanten Informationen fünf Millionen Euro bezahlte. Der stern
hatte in der vergangenen Woche das erste Interview überhaupt mit dem
Datendieb veröffentlicht.



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Datum: 11.08.2010 - 10:36 Uhr
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