(ots) - Eine Partei wie die CDU in NRW, die bei der
Mai-Wahl an Substanz verloren hat und nun das, was ihr an Kraft
geblieben ist, womöglich auf mehreren Machtzentren verteilen möchte,
verhält sich - vorsichtig formuliert - unklug. Wer es ungeschminkter
mag: Es wäre die Einwilligung zur politischen Kastration, ließe sich
ein etwaiger neuer Vorsitzender Armin Laschet darauf ein, dem bislang
seltsam schweigsamen Rivalen Norbert Röttgen den stellvertretenden
CDU-Bundesvorsitz zu überlassen. Es kann, muss aber nicht so kommen.
Noch darf man doch wohl auf die kollektive Intelligenz einer
geschwächten Volkspartei hoffen. Sie sollte alles unterlassen, was
der Wiedergewinnung an politischer Schlagkraft entgegensteht. Die
neue Nummer eins der Landes-CDU muss auch der erste Repräsentant des
größten Landesverbandes in Berlin sein. Würde am Ende Röttgen das
Rennen machen, käme kaum jemand auf die Idee, ihm den Vizeposten in
der Bundespartei zugunsten des Verlierers zu verwehren. The winner
takes it all - der Sieger muss alles bekommen. Die CDU in NRW, die
ihren Wahlsieg von 2005 aus fremder (Bundespolitik) und eigener
Schuld verspielt hat, braucht eine neue schneidige Spitze, keine
faulen personellen Kompromisse.
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