(ots) - Vor allem die Menschen, deren Angehörige und
Freunde bei der Duisburger Loveparade getötet oder verletzt worden
sind, wollen so schnell wie möglich wissen, wer die Verantwortung für
die Schreckensereignisse des 24. Juli trägt. Der Wunsch nach
schonungsloser Aufklärung ist nur allzu verständlich. Dennoch können
und dürfen sich die Ermittlungsbehörden davon nicht bei ihrer überaus
schwierigen Arbeit beeinflussen lassen. Angesicht der Tragweite der
Katastrophe und der Fülle der zu bewertenden Einzelaspekte ist mit
einem raschen Abschluss der Ermittlungen und dem Beginn eines
Strafprozesses nicht zu rechnen. Nach dem Einsturz des Dachs einer
Eissporthalle in Bad Reichenhall 2006, dem 15 Menschen zum Opfer
fielen, dauerte es zwei Jahre, bis das Gerichtsverfahren eröffnet
wurde. Im Falle Duisburg müssen sich Betroffene und die
Öffentlichkeit also in Geduld üben, mag dies auch schwerfallen. Aber
es wäre fatal, wenn es wegen überhasteter Prüfungen am Ende zu
Fehleinschätzungen käme. Allerdings darf man schon jetzt davon
ausgehen, dass es in Duisburg nicht nur einen einzigen Schuldigen
gibt. Die Veranstaltung ist von nahezu allen gewollt worden - das hat
blind gemacht.
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