(ots) - Deutschlands Exportabhängigkeit ist ein Fluch
in der Rezession und ein Segen im Aufschwung: In der weltweiten
Rezession 2009 war die Exportnation Deutschland tiefer abgestürzt als
die meisten anderen Industrieländer, doch dafür startet sie nun im
Aufschwung umso kräftiger durch. Dank der weltweiten
Konjunkturprogramme können deutsche Exporteure in aller Welt heute
schon fast wieder so gut verkaufen wie vor der Krise. Doch längst ist
absehbar, dass das Hochgefühl nicht mehr allzu lange anhalten wird:
Die staatlichen Konjunkturprogramme laufen Ende des Jahres aus, zudem
lässt die Dynamik in China und den USA nach. Der wieder anziehende
Euro-Kurs dämpft überdies die Chancen außerhalb Europas. Deutschland
importiert durch seine Ausfuhrabhängigkeit die beständigen
Schwankungen der Weltnachfrage - für eine alternde Gesellschaft mit
einem anspruchsvollen Sozialsystem ist das kein Konzept für eine
stabile Zukunft. Deutsche Wirtschaftspolitik muss deshalb darauf
ausgerichtet sein, mehr binnenwirtschaftliche Wachstumsimpulse zu
setzen - etwa durch die Öffnung des verkrusteten Pflege- und
Gesundheitsmarkts oder des noch immer von starken Machtstrukturen
geprägten Energiesektors.
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